Flaschenwürfe auf Beamte Corona-Demos halten Polizei in Köln auf Trab

Köln · Am Samstagnachmittag haben Corona-Leugner und ihre Gegner die Kölner Polizei beschäftigt. Unter anderem lösten die Einsatzkräfte eine nicht angemeldete Versammlung auf der Domplatte auf. Zu tumultartigen Szenen kam es indes in der Innenstadt.

 Polizisten auf Streife (Archiv-/Symbolbild).

Polizisten auf Streife (Archiv-/Symbolbild).

Foto: dpa/Oliver Berg

Nach Angaben eines Sprechers hatten sich dort 150 bis 200 Menschen versammelt, die die Polizei der Hooligan-Szene zurechnet, um gegen die Pandemiebestimmungen zu demonstrieren. Die Polizei erteilte Platzverweise, sagte ein Sprecher. Es hatte zuvor im Internet einen Aufruf gegeben. Ein 34-Jähriger, der sich geweigert habe, eine Maske anzuziehen und daraufhin auf Polizisten eingeschlagen habe, sei in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei am Abend mit.

Ebenfalls in der Innenstadt gab es rund um eine angemeldete Kundgebung von Gegnern der Corona-Maßnahmen tumultartige Szenen. Während auf einen Platz etwa 70 bis 80 Menschen aus dem Corona-Leugner-Lager demonstrierten, stellten sich ihnen zwischen 100 und 200 andere Menschen mit Sprechchören entgegen, wie der Sprecher der Polizei schilderte. Nachdem ein Maskenverweigerer gegenüber Einsatzkräften gewalttätig geworden sei, seien Flaschen geflogen. Der Mann ohne Maske und zwei mutmaßliche Flaschenwerfer kamen in Gewahrsam. Es sei unklar, wer weitere Flaschen geworfen habe.

Ein Autokorso von rund 30 Fahrzeugen von Corona-Leugnern fuhr am Samstag ebenfalls durch die Stadt. Der Auto-Umzug war zwischenzeitlich blockiert worden, konnte aber dann seine Fahrt fortsetzen, so der Sprecher. Die Polizei nahm die Personalien der rund 100 Gegendemonstranten auf. Zwei von ihnen seien dazu zur Wache gebracht und anschließend entlassen worden.

Und auch in Dresden kam es erneut zu Demonstrationen. Mehrere hundert Menschen zogen am Samstag durch die Stadt und haben sich dabei nach Polizeiangaben großteils nicht an die Corona-Vorschriften gehalten. Bis zu 600 Menschen hätten an dem nicht angemeldeten Zug am Nachmittag durch das Stadtzentrum teilgenommen, teilte die sächsische Polizei am Abend mit. "Das Gros der Beteiligten hielt sich nicht an die Abstände und die Maskenpflicht."

Nach Angaben der Polizei lag keine Versammlungsanzeige vor. In Online-Netzwerken habe es aber zuvor "diffuse Aufrufe" gegeben, "die in der Form nicht zu verifizieren waren". Wegen dieser Aufrufe seien Dresdner Polizisten in Bereitschaft und dann auch im Einsatz gewesen. "Aufgrund der Größenordnung der Protestierenden wurden umgehend mehr als 400 Beamte der Bereitschaftspolizei sowie der Bundespolizei, die in Chemnitz im Einsatz waren, zur Unterstützung gerufen", erklärte die Polizei.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, flüchteten die Protestierenden den Angaben zufolge in verschiedene Richtungen. Die Polizei habe "zwei Wortführer der Protestaktion feststellen" können. Gegen diese werde wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.

(felt/dpa)
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