Satire-Aktion in Köln Deutschlands erster Coffeeshop?
Köln · In Köln soll im Juli ein Coffeeshop eröffnet werden. Dass dort wirklich gekifft wird, ist allerdings zweifelhaft. Denn dahinter steckt die Satire-Partei "Die Partei".
In Köln wird zwar gekifft, einen Coffeeshop gibt es dort aber nicht. Schließlich ist Cannabis in Deutschland verboten. Am 3. Juli aber soll in der Bar "Zum Goldenen Bock" der erste Coffeeshop eröffnet werden. So jedenfalls ist es bei Facebook zu lesen.
Dass dort allerdings tatsächlich Marihuana über die Ladentheke geht, ist eher unwahrscheinlich. Veranstalter ist die Kölner Sektion der Satire-Partei "Die Partei", die dort zusammen mit ihrem Oberbürgermeister-Kandidaten Mark Benecke den Dealer geben will. Ob es dort wirklich Cannabis zu kaufen gibt? "Das muss sich noch zeigen", sagt Benecke, "ich bin selbst schon ganz aufgeregt. Aber Gras soll ja beruhigen!"
Etwas eindeutiger wird schon "Die Partei Köln", die unserer Redaktion auf Anfrage mitteilte: "Lassen Sie sich von regionalem Gras aus Kölner Grünanlagen beflügeln, das nicht zuletzt seinen Exzellenztest bei Hennes VIII. erst kürzlich bestanden hat." Klingt ganz danach, als ob die Veranstalter auf das nicht ganz so cannabis-haltige Gras aus den städtischen Parks zurückgreifen.
Auch Parteigründer und Titanic-Autor Martin Sonneborn geht davon aus, dass statt Marihuana eher Kölner Rasen verkauft wird. Unserer Redaktion sagte er: "Die Verdienstspanne ist einfach größer."
Doch einige Parteien bemühen sich in Köln tatsächlich um echte Coffeeshops. Im Dezember hatte die Bezirksvertretung Innenstadt für die Legalisierung von Cannabis gestimmt. Sie verlangte von der Stadtverwaltung, beim Bundesinstitut für Arzneimittel eine Ausnahmegenehmigung in der Innenstadt zu erlangen. Nach Berichten des "Kölner Stadtanzeigers" hat dieser Vorstoß allerdings keine Chance.