Großeinsatz in Köln Bombendrohung kam aus Mittelfranken

Köln · Im Fall der angedrohten Bombe in der Kölner Innenstadt am Dienstag hat die Polizei in Mittelfranken die Ermittlungen übernommen. Denn dort meldete sich der bisher unbekannte Anrufer gegen 14 Uhr. Polizei und Feuerwehr in Köln sperrten daraufhin Teile der Innenstadt großräumig ab.

Der Anrufer hatte angekündigt, die Bombe in einem roten Transporter in der Nähe der Pipinstraße versteckt zu haben. Die Suche mit Roboter und Spürhunden blieb ergebnislos.

Der Anrufer hatte angekündigt, die Bombe in einem roten Transporter in der Nähe der Pipinstraße versteckt zu haben. Die Suche mit Roboter und Spürhunden blieb ergebnislos.

Foto: dpa, mb kno

Zweimal hat die männliche Stimme am Dienstag bei der Polizeidienststelle Mittelfranken angerufen. Im ersten Gespräch um 14.10 Uhr , das über Notruf einging, gab der Mann an, eine Bombe in einem roten Transporter in der Nähe der Pipinstraße in Köln platziert zu haben und auch zünden zu wollen. In einem weiteren Gespräch forderte der Unbekannte dann eine Geldsumme im "sechsstelligen Bereich", wie Polizeisprecherin Simone Wiesenberg auf Anfrage unserer Redaktion berichtete.

Woher die Anrufe genau kamen, ermittelt die Polizei aktuell. Nach ersten Informationen der Polizeisprecherin nutzte der Mann "eventuell eine fremde Telefonnummer". Die Rufnummer, die bei der Polizei angezeigt wurde, muss also nicht die sein, von der der Unbekannte wirklich anrief. "Dazu könnte die Person einen Router gehackt oder eine Internetseite genutzt haben", sagte Wiesenberg weiter. Konkrete Hinweise auf einen Verdächtigen gibt es bisher nicht.

Nach Informationen der "Kölnischen Rundschau" lief der Polizeieinsatz gestern unter dem Stichwort "IS", der Abkürzung für die Terrorgruppe Islamischer Staat. Offenbar hatte der Anrufer Andeutungen in die Richtung der Terrorgruppe gemacht. Dies konnte die Sprecherin aus Mittelfranken jedoch nicht bestätigen. "Wir ermitteln in alle Richtungen und arbeiten dabei eng mit Köln zusammen", sagte sie.

Die Suche nach dem angekündigten Sprengsatz blieb am Dienstagabend ergebnislos. Nachdem Polizei und Feuerwehr den Bereich um den Heumarkt weiträumig abgesperrt hatten, untersuchte ein Spezialroboter des Landeskriminalamtes das Fahrzeug auf gefährliche Gegenstände. Um 19.30 Uhr gab es dann Entwarnung: Im Gefahrenbereich wurde nichts gefunden, die Polizei hob die Sperrungen wieder auf.

(met)
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