Cyberkriminalität Ermittler sprengen Drogenring aus NRW

Köln · Deutsche und niederländische Ermittler haben ­ Drogenhändler aufgespürt. Es gab vier Festnahmen.

(emy) Deutsche und niederländische Ermittler haben einen Ring von Online-Drogenhändlern hochgenommen. Vier Niederländer im Alter von 26, 31, 65 und 66 Jahren sind in Haft genommen worden. Sie sollen den Online-Drogenshop über einen Zeitraum von rund drei Jahre unterhalten und dabei etwa 2,7 Millionen Euro eingenommen haben. Dies teilte die Kölner Staatsanwaltschaft mit. Im Rahmen der Ermittlungen wurde auch eine Wohnung in Nettetal durchsucht.

Die Männer wurden bereits am Mittwoch, 5. Juni, in den Niederlanden und in Kroatien verhaftet. „Das ist einer unserer größten Schläge gegen Drogenhandel im Netz“, sagte Markus Hartmann, Leitender Oberstaatsanwalt bei der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft vertrieben die Niederländer die Drogen über die offen erreichbare Plattform. Dazu schickten sie ihren Kunden in Deutschland und anderen Ländern zunächst Schokoriegel, auf denen Bestellcodes für den eigentlichen Drogenkauf standen. Die Substanzen versandten sie dann aus Postfilialen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet, vor allem in NRW.

„Die Täter sind international vernetzt – die Strafverfolger dürfen ihnen insoweit in nichts nachstehen“, sagte NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) bei der Vorstellung der bisherigen Ermittlungsergebnisse. Über ein Jahr hatten deutsche und niederländische Behörden gegen die Shop-Betreiber ermittelt.

Die Fahnder durchsuchten zwölf Wohn- und Geschäftsräume in den Niederlanden sowie ein Objekt in Nettetal. Dabei fanden sie unter anderem mehrere Kilogramm verschiedener synthetischer Substanzen und 40.000 Euro in bar. In der Nettetaler Wohnung wurde laut Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft „ein kleiner Fund“ sichergestellt – ein Handy und ein Laptop. Diese würden nun ausgewertet. In welchem Stadtteil die Wohnung durchsucht wurde und in welchem Zusammenhang der Bewohner oder Mieter zu den Drogenhändlern steht, konnte der Sprecher nicht sagen: „Es sind aber nicht alle Beteiligten festgenommen worden, gegen weitere wird wegen Unterstützungsleistungen ermittelt.“

Die Tatverdächtigen sollen demnächst nach Deutschland ausgeliefert werden, sagte Oberstaatsanwalt Hartmann. mit dpa

(mba/dpa)
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