Prozess in Köln Contergan-Opfer klagen auf Anerkennung von Gefäßschäden

Köln · Missbildungen an Armen und Beinen sind als Schädigungen des Medikaments Contergan bekannt - nun klagen Betroffene auch auf die Anerkennung von Gefäßschäden.

 Das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan (Archivfoto).

Das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan (Archivfoto).

Foto: dpa/Frank Leonhardt

Vor dem Verwaltungsgericht Köln wurden am Dienstag fünf Verfahren dazu behandelt. Die Betroffenen sprachen unter anderem von fehlenden und verdrehten Arterien, was zu Beschwerden führe.

Die Contergan-Stiftung, die die Verteilung staatlicher Gelder an die Betroffenen regelt, hält die Klagen für nicht gerechtfertigt. Sie vertritt den Standpunkt, dass es entweder nicht erwiesen ist, dass die Gefäßschäden auf das Medikament zurückgehen, oder die Schäden bereits durch finanzielle Zuwendungen abgedeckt werden. Mit einer Entscheidung des Gerichts war nach Angaben eines Sprechers am Dienstag noch nicht zu rechnen.

Das Schlafmittel Contergan war 1957 von der Firma Grünenthal auf den Markt gebracht worden. Viele werdende Mütter nahmen es ein, weil es auch gegen Schwangerschaftsübelkeit half. Doch bald kamen weltweit etwa 10.000 Kinder mit schweren Missbildungen zur Welt. In Deutschland allein waren es ungefähr 5000. Nach langen Auseinandersetzungen wurde 1971 die Stiftung zur finanziellen Unterstützung der Betroffenen gegründet.

(mba/dpa)
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