Bundesanwaltschaft gibt Ermittlungen ab Geiselnehmer vom Kölner Hauptbahnhof soll kein islamistisches Motiv gehabt haben

Karlsruhe/Köln · Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt nicht mehr gegen den Syrer, der im Oktober im Kölner Hauptbahnhof einen Brandanschlag verübte und eine Geisel nahm. Der Grund: Man gehe nicht mehr von einem radikal-islamistischen Motiv aus.

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Foto: dpa/Oliver Berg

Nun übernimmt die Staatsanwaltschaft Köln. Am Donnerstag übergab die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen.

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Foto: Polizei Köln

„Im Zuge der weiteren Ermittlungen ließen sich die auf eine radikal-islamistische Motivlage deutenden Indizien jedoch nicht erhärten“, teilte die Behörde am Freitag mit. Insbesondere hätten sich keine Anhaltspunkte für eine IS-Mitgliedschaft ergeben. „Vor diesem Hintergrund fehlt es an einem Staatsschutzdelikt von besonderer Bedeutung.“ Die Bundesanwaltschaft habe deshalb aus gesetzlichen Gründen die Ermittlungen abgeben müssen.

Mohammad A. R. hatte am 15. Oktober in einer McDonald’s-Filiale einen Brandanschlag verübt und in einer Apotheke eine Frau als Geisel genommen. Die Frau wurde leicht verletzt. Das Opfer des Brandanschlags, ein Mädchen, wurde schwer verletzt. Dem 55-Jährigen wird versuchter Mord in zwei Fällen sowie gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt.

(hpaw)
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