Klage von Anwohnern erfolgreich Gericht stoppt Pläne für RWE-Braunkohlekraftwerk in Bergheim-Niederaußem

Münster/Bergheim · Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat Pläne für den Bau eines neuen RWE-Braunkohlekraftwerks in Bergheim-Niederaußem bereits in der Planungsphase gestoppt.

 Wasserdampf quillt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Niederaußem.

Wasserdampf quillt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Niederaußem.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster von Donnerstag ist der Bebauungsplan der Stadt Bergheim unwirksam. Das Gericht gab damit klagenden Nachbarn und Grundstücksbesitzern Recht. Die Öffentlichkeit sei bei der Planaufstellung für das Kraftwerk nur unzureichend informiert worden, teilte das Gericht zur Urteilsbegründung mit. Zusätzlich verstoße der Bebauungsplan gegen den übergeordneten Regionalplan, der zudem ebenfalls unwirksam sei.

Nach Ansicht der obersten NRW-Verwaltungsrichter dürfen Festlegungen zum Klimaschutz im Regionalplan nicht getroffen werden, da das Immissionsschutzrecht und das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes Vorrang habe.

Die RWE Power AG will in Bergheim-Niederaußem im rheinischen Braunkohlerevier vier von 1965 bis 1971 errichtete Kraftwerksblöcke durch ein modernes und effizienteres Kraftwerk ersetzen. Wegen der Veränderungen auf dem Energiemarkt meldet das Unternehmen jetzt aber selbst Zweifel an, ob das Projekt umgesetzt werde. „Die Realisierungschancen haben wir auch bereits vor der Entscheidung des OVG für sehr gering gehalten“, sagte ein RWE-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur nach dem Urteil.

Das OVG ließ wegen der grundsätzlichen Bedeutung die Revision zum Bundesverwaltungsgericht zu.

(mba/dpa)
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