Strahlenbelastung im All untersucht Daten von Mondreise-Puppen Helga und Zohar werden in Köln ausgewertet

Köln · Nach monatelanger Verzögerung startete die NASA-Mondmission „Artemis I“ im November 2022. Mit an Bord: Zwei Puppen, die vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Köln entwickelt wurden. Warum diese mit dabei waren und wie es mit den Puppen jetzt weitergeht.

Die Artemis I hob am 16. November 2022 von der Startrampe Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida, ab (Archivfoto). Mit dabei: Zwei Mondpuppen aus Köln.

Die Artemis I hob am 16. November 2022 von der Startrampe Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida, ab (Archivfoto). Mit dabei: Zwei Mondpuppen aus Köln.

Foto: AP/Terry Renna

Die beiden Forschungspuppen Helga und Zohar sind um den Mond gereist - zurück auf der Erde erwarten sie nun sehr intensive Untersuchungen. Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Donnerstag mitteilte, sind die beiden künstlich nachgebauten Körper mittlerweile in Köln angekommen. Dort beginne nun die Auswertung von mehr als 12.000 Strahlungsdetektoren aus kleinen Kristallen, die an Helga und Zohar platziert worden waren. „Scheibe für Scheibe nehmen wir Helga und Zohar auseinander, um die Messkristalle auszubauen“, sagte Projektleiter Thomas Berger zum Vorgehen. Diese könne man dann am DLR mit Laborgeräten auslesen.

Die beiden Puppen waren 2022 mit der „Artemis 1“-Mission der US-Raumfahrtbehörde Nasa rund um den Mond geflogen. Mit ihrer Hilfe soll die Strahlenbelastung bei derartigen Reisen für Menschen genauer untersucht werden. Die sogenannte kosmische Strahlung ist im Weltraum um ein Vielfaches höher als auf der Erde und gilt als eine der ungelösten medizinischen Herausforderungen der astronautischen Raumfahrt. Helga und Zohar waren speziell weiblichen Körpern samt Fortpflanzungsorganen nachempfunden worden.

Ziel der Wissenschaftler ist es nun, ein dreidimensionales Abbild der Strahlenbelastung des weiblichen Körpers während eines Mondfluges liefern zu können. Die Auswertung der Daten werde allerdings Monate in Anspruch nehmen, erklärten sie. Mit detaillierten Ergebnissen sei bis Anfang kommenden Jahres zu rechnen.

(mzu/dpa)
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