Verunreinigte Glukose in Kölner Apotheke Durch Vergiftung getötete Schwangere kommt aus Solingen

Die Mutter und ihr Baby starben Ende September, nachdem die 28-Jährige ein Glukose-Mittel aus einer Kölner Apotheke eingenommen hatte. Am Dienstag wird der Fall auch Thema im NRW-Landtag. Unterdessen gehen die Ermittlungen der Mordkommission weiter.

Die junge Mutter, die Ende September durch einen toxisch verunreinigten Glucosetoleranz-Test einer Kölner Apotheke starb, stammt aus Solingen. Das berichtet das „Solinger Tageblatt“ (Bezahl-Inhalt). Mit ihrem Partner lebte sie in Köln und spielte in einer Düsseldorfer Eishockeymannschaft. Das Team kündigte auf Facebook an, beim ersten Heimspiel am Sonntag in Trauerflor aufzulaufen.

Die 28-Jährige war in ein Krankenhaus gekommen, nachdem sie in eine Glukose-Mischung für einen Diabetes-Test eingenommen hatte. Das Mittel stammte aus der Heilig-Geist-Apotheke in Köln-Longerich. In der Klinik stellten die Ärzte unter anderem Herzrhythmusstörungen fest und verlegten die schwangere Frau in die Uniklinik Köln. Zwischenzeitlich musste sie reanimiert werden. Sie starb noch am selben Tag. Auch ihr Kind überlebte nicht.

Zuvor klagte eine weitere Frau über ähnliche Symptome und brach den Glukose-Test ab. Der behandelnde Gynäkologe informierte die Polizei. Die zweite Frau hatte ihr Glukose-Mittel aus der selben Apotheke wie die junge Mutter aus Solingen. Die Ermittler fanden in der Apotheke daraufhin einen toxischen Stoff in einem der Glukose-Behältern. Offenbar soll es sich dabei um ein Betäubungsmittel handeln. In der Folge hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) drei Filialen der betroffenen Apotheke schließen lassen.

Mittlerweile ermittelt eine Mordkommission im dem Fall. Bislang ist nicht klar, ob das toxische Mittel versehentlich oder vorsätzlich in den Behälter gelangte. „Die Untersuchungen laufen noch“, sagt die Kölner Staatsanwältin Natalie Traut. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, sei noch nicht abzusehen. Der Fall ist am 2. Oktober Thema im Gesundheitsausschuss des NRW-Landtags.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hatten wir berichtet, dass der Fall der verstorbenen 28-jährigen Frau der erste Fall war, in dem es Komplikationen mit dem Glukose-Mittel gab. Richtig ist: Der zweite Fall, in dem die Betroffene überlebte, ereignete sich zeitlich davor.

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