Prügelattacke auf Schwangere in Köln Möglicherweise falscher Mann angeklagt - Staatsanwaltschaft prüft

Köln · An diesem Freitag sollte in Köln ein Prozess gegen einen Mann beginnen, der verdächtigt wurde, in Köln auf eine Schwangere eingeprügelt zu haben. Da der Mann verstorben ist, wurde das Verfahren eingestellt. Nun gibt es Zweifel, ob er überhaupt der mutmaßliche Täter war.

Im Fall einer Prügelattacke auf eine schwangere Frau in Köln prüft die Staatsanwaltschaft, ob der falsche Mann als mutmaßlicher Täter angeklagt worden ist. Der Verdächtige war vor Beginn des für diesen Freitag geplanten Prozesses gestorben, so dass das Verfahren eingestellt wurde, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag sagte. Nun prüfe die Behörde aber, „ob gegen eine andere Person Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung und Beleidigung aufzunehmen sind“.

Hintergrund sei ein Schreiben des Anwalts der Geschädigten. Die Frau und ihr Lebensgefährte hatten nach einem Bericht des „Express“ angegeben, dass sie den Angreifer auf der Straße gesehen hatten - und zwar nachdem sie die Mitteilung über den Tod des Angeklagten erhalten hatten. Das Opfer habe schon zuvor gegenüber der Polizei Zweifel geäußert, dass es sich bei dem Angeklagten um den Täter handelte, unter anderem weil der Angreifer deutlich jünger gewesen sei. Nun besteht laut „Express“ der Verdacht, dass der gestorbene Mann die Schuld anstelle seines Sohnes auf sich genommen haben könnte.

„Der nunmehr Verstorbene hatte seinerzeit gegenüber der Polizei glaubhaft und nachvollziehbar eingeräumt, der Geschädigten am Tattag begegnet und in eine entsprechende Auseinandersetzung verwickelt gewesen zu sein“, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Deshalb habe die Staatsanwaltschaft im Februar Anklage gegen ihn erhoben. „Die Staatsanwaltschaft prüft nun die Sach- und Rechtslage erneut.“

(bora/dpa)
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