Polizei gibt Entwarnung Amok-Alarm an Kölner Gesamtschule

Update | Köln · Großeinsatz in Köln: An einer Gesamtschule in Chorweiler wurde Amok-Alarm ausgelöst. Kinder und Lehrer schlossen sich in den Klassenzimmern ein, Spezialkräfte durchsuchten das Gebäude stundenlang. Eine reale Bedrohungssituation gab es aber wohl nicht.

Amok-Alarm in Köln: Polizeieinsatz an Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler
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Amok-Alarm - Polizeieinsatz an Kölner Gesamtschule

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Besorgte Eltern stehen am Freitagmittag in der Nähe der Heinrich-Böll-Gesamtschule im Kölner Stadtteil Chorweiler und warten darauf, dass sie ihre Kinder sicher in Empfang nehmen können. Über dem Gebäude kreist ein Hubschrauber, dutzende Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr stehen an der Straße. Nach und nach werden die Schülerinnen und Schüler klassenweise von Hundertschaftsbeamten aus der Schule zum Sammelpunkt geführt, an dem die Eltern warten. Manche Schüler weinen und wirken verängstigt, andere kichern und machen eine Polonaise zwischen den schwer bewaffneten Polizisten.

Der Notruf eines Schülers hat am Morgen gegen 9.30 Uhr den Großeinsatz mit dem Stichwort „Amok-Alarm“ der Polizei ausgelöst. Über die 110 hatte der Junge einen bewaffneten Mann im Schulgebäude gemeldet. Die Polizei kontaktierte daraufhin die Schulleitung, die sofort veranlasste, dass sich alle Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern in den Klassenzimmern einschließen. 1700 Menschen waren zu dem Zeitpunkt im Schulgebäude. Weitere 300 in der benachbarten Grundschule.

Die Polizei rückte mit Spezialkräften an, die das Gebäude mehrere Stunden lang durchsuchten, auch mit Hilfe von Hunden. „Eine verdächtige Person wurde im Flurbereich angetroffen und fixiert, sie stellte sich aber als unverdächtig heraus“, sagte Polizeisprecher Philipp Hüwe vor Ort. Um 13.20 Uhr hieß es dann: „Unsere Durchsuchungen sind beendet. Wir haben alle Kinder und Lehrer nach draußen begleitet.“ Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass eine reale Bedrohungssituation bestanden habe.

Allerdings wurde bei der Durchsuchung Softair-Munition gefunden – in einem Klassenzimmer. Softairwaffen sind Druckluftwaffen, die überwiegend bei Gelände- und Verfolgungsspielen eingesetzt werden. „Wir prüfen nun, ob es einen Zusammenhang zwischen der Munition und der Alarmauslösung gibt“, sagte Hüwe.

 An der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler wurde Alarm ausgelöst. Die Polizei ist vor Ort.

An der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler wurde Alarm ausgelöst. Die Polizei ist vor Ort.

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Eltern und Kinder verließen den Sammelbereich nach und nach und machten sich auf den Weg nach Hause. Während sie warten mussten, hatten sich Seelsorger und Kräfte der psychosozialen Unterstützung der Stadt Köln um sie gekümmert. Rund um die Schulgebäude war alles abgesperrt, die Polizei bat darum, den Bereich zu meiden. Die Ermittlungen zum Besitzer der Munition sowie zu den Umständen des ausgelösten Polizeieinsatzes dauern an.

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