Köln Ärger um "Reverse Graffiti" - Stadt erstattet Anzeige

Köln · Für die einen ist es eine Verschönerung von dreckigen Wänden, für die Stadt Köln ist es schlicht "Sachbeschädigung durch unbefugte Veränderung des Erscheinungsbildes". Die Kunst-Debatte hält man für nebensächlich, wenn ohne Genehmigung des Eigentümers eine Fassade gesandstrahlt wird.

 Die Gladbacherin Katja Möltgen reinigte diese dreckige Wand so, dass ein Bild daraus entstand.

Die Gladbacherin Katja Möltgen reinigte diese dreckige Wand so, dass ein Bild daraus entstand.

Foto: Hannah von Dahlen - MG anders sehen

"In der Sekunde, wo ich ohne Genehmigung an einen fremden Gegenstand Hand anlege, wird es strafrechtlich relevant", sagt Inge Schürmann vom Presseamt der Stadt Köln. "Es findet ein Eingriff in die Bausubstanz statt. Das ist massive Sachbeschädigung." Wenn Eigentum verändert werde, könne man eben nicht argumentieren, dass nur Dreck weggewaschen würde.

Die Stadt hat zwei Fälle an ihren Flächen zur Anzeige gebracht - was in der Diskussion über die "Reverse Graffitis" bislang nicht zur Sprache kommt: "Es war professionelle Werbung mit Schablonen", sagt Schürmann. Für eine Automarke und eine Computerfirma. Die Flächen wurden nun komplett gereinigt, die Rechnung soll an die Verursacher gehen.

(irz)
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