Köln 24-jähriger Jurastudent bei Autorennen erwischt
Köln · Bei der Ermittlung von Rasern, die sich und andere durch illegale Autorennen in Gefahr bringen, hat die Polizei in der vergangenen Samstagnacht im rechtsrheinischen Köln einen Erfolg verbucht. Die Beamten beschlagnahmten zwei hochmotorisierte Autos und die Führerscheine der Fahrer, beide 24 Jahre alt. Den jungen Rasern droht nun ein juristisches Nachspiel - mit erheblichen Konsequenzen. Einer der beiden Raser sei Jurastudent, berichtet die Polizei.
Kurz vor Mitternacht bemerkte eine Zivilstreife des "Projekts Rennen" die jeweils über 300 PS starken Fahrzeuge - ein Mercedes SL 350 und ein BMW M 550d. Die Autos fuhren in "sportlicher Fahrweise" über die Frankfurter Straße im Kölner Stadtteil Höhenberg in Richtung Ostheim.
Was dann folgte, berichtet die Polizei so: An der Kreuzung Frankfurter Straße und Olpener Straße hielten beide Autos vor einer roten Ampel an und brachten sich augenscheinlich in Startposition. Der BMW stand auf der mittleren Fahrspur, der Mercedes rechts daneben.
Als das Licht auf "Grün" umschlug, beschleunigten beide Fahrer stark - mit aufheulenden Motoren und quietschenden, durchdrehenden Reifen. Der BMW-Fahrer ging offenbar als zweifelhafter Sieger aus dem Rennen hervor und erreichte die Kreuzung Frankfurter Straße und Vingster Ring vor dem Mercedes.
Als die Beamten - die trotz eines PS-starken Streifenwagens große Schwierigkeiten hatten, den Rasern zu folgen - die Autos anhalten wollten und die Anhaltesignale einschalteten, flüchtete der BMW-Fahrer.
So konnte zunächst nur der Mercedes-Fahrer kontrolliert werden. Im Zuge der Ermittlungen trafen die Beamten den flüchtigen Fahrer anhand seines Kennzeichens aber wenig später an der Halteranschrift in Köln-Flittard an.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden sowohl die Fahrzeuge als auch die Führerscheine der beiden Autofahrer beschlagnahmt. Das zuständige Verkehrskommissariat der Kölner Polizei hat die Ermittlungen wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens (§ 315d Strafgesetzbuch) aufgenommen. Den beiden 24-jährigen Autofahrern droht nun eine empfindliche Geldstrafe oder gar eine zweijährige Freiheitsstrafe.