In Rindern Zehn Tage an der Leinwand

KLEVE-RINDERN · Bei der 36. Auflage der Sommermalschule in der Wasserburg Rindern betreuten drei Dozenten insgesamt 21 Teilnehmer. Schwerpunkte der zehntägigen Malwerkstatt waren Acryl, Aquarell und Farblinolschnitte.

 Klaus Steudtner und Ilse Pulina an der Staffelei.

Klaus Steudtner und Ilse Pulina an der Staffelei.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Sommermalschule gehört zu den Klassikern der Wasserburg Rindern. Einmal pro Jahr lädt die Bildungsstätte zur Malwerkstatt mit Übernachtungen ein. Am Sonntag endete die 36. Auflage der Sommermalschule, die diesmal 21 Teilnehmer zählte. Ilse Pulina aus Aachen hat zum siebten Mal teilgenommen. Menschen und Tiere sind das liebste Motiv der 66-Jährigen – in den zehn Tagen auf der Wasserburg hat sie unter anderem einen Gorilla, eine Giraffe, Löwen und eine maskierte Venezianerin in Acryl auf die Leinwand gebracht. Als Vorlage dienten ihr meist Fotografien.

„Ich habe erst nach Ende der Berufstätigkeit mit dem Malen angefangen“, erzählt die Aachenerin. „Seitdem komme ich immer wieder gerne nach Rindern, sei es zur Sommermalschule oder zu den Kursen in Herbst oder Frühjahr.“ Neben der Betreuung durch die Dozenten in drei verschiedenen Kursen schätzt sie vor allem die die familiäre Atmosphäre in der Malgruppe, sowie die „Rundum-Versorgung“ in der Wasserburg, bestehend aus Unterkunft und „sehr gutem Essen“.

Viele Teilnehmer kennen sich aus vergangenen Kursen, nehmen ebenso wie Ilse Pulina regelmäßig an der Sommermalschule teil. Die Aachenerin hat den Acryl-Kurs besucht, der von dem Dozenten Klaus Steudtner aus Köln betreut wurde. Weil das Wetter mitgespielt hat, ist Steudtner in diesem Jahr viel mit seinen Schülern nach draußen gegangen. „Zehn Meter vor der Tür gibt es ja die besten Motive“, sagt er und deutet auf den See vor der Wasserburg. Zum zehnten Mal ist er als Dozent dabei gewesen, doch die Teilnehmer überraschen ihn immer noch: „In diesem Jahr hatten wir mit die harmonischste Gruppe, auch waren die Ergebnisse mit die besten. Das lag sicher auch ein Stück weit daran, dass wir viel rausgehen konnten“, sagt er. Wiederholungstäter sind auch die Dozenten Hans-Ulrich Kekow (Aquarell) und Manuel Brüx. Letzterer kommt aus Goch und ist wohl das Urgestein der Sommermalschule in Rindern: von 36 Auflagen hat er 34 mitgemacht. Farblinolschnitte sind der Schwerpunkt seines Kurses gewesen. Brüx stand den Hobbykünstlern beratend zur Seite, arbeitete aber auch selbst mit und ließ sich von den Teilnehmern über die Schulter schauen. „Für einige ist die Sommermalschule ein Teil des Jahresurlaubes. Sie genießen es, stressfrei malen zu können, ohne sich um Essen, Beruf oder Haushalt kümmern zu müssen“, sagt der 69-jährige.

Von morgens neun bis 18 Uhr ging das Programm, abends hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die niederrheinische Landschaft zu genießen. Inspiration konnten sie sich auch in der Kapelle der Waserburg holen: „In der Kapelle steht ein Konzertflügel, auf dem die Musikschüler abends tolle Konzerte gespielt haben“, sagt Brüx, der am vorletzten Werkstatttag auch wieder interessierte Besucher in seinem Kursraum begrüßte: „Der vorletzte Tag ist immer für Besucher offen. Da kommen dann auch einige interessierte Bürger aus Kleve und Umgebung, die sich mit den Teilnehmern und Dozenten über die Kunst unterhalten.“

Am Sonntag reisten die Teilnehmer ab – im Gepäck zahlreiche Gemälde und Drucke, die sie in zehn Tagen auf der Wasserburg geschaffen haben. Für viele dürfte der Abschied nicht von Dauer sein: Sie werden sich im nächsten Sommer wiedersehen, wenn die Wasserburg wieder zur ihrer traditionellen Sommermalschule einlädt.

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