Kleve Klangfabrik holt Woodstock nach Kleve

Im 20. Jahr des Bestehens war die 15. Rocknacht in der Schwanenburg das 300. Konzert der heute 204 Mitglieder starken Musiker-Vereinigung. „Clearwater Revival“ und „Die Woodstock Tribute Band“ drehten die Zeit zurück.

 Begeisterte das Publikum in Kleve: Die Band „Clearwater Revival“ ging 50 Jahre zurück in die Vergangenheit des Rocks.

Begeisterte das Publikum in Kleve: Die Band „Clearwater Revival“ ging 50 Jahre zurück in die Vergangenheit des Rocks.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Elf junge Musiker und Musikinteressierte taten sich im Jahr 1999 zusammen, um auf die Initiative von Michael Dickhoff einen Musikerstammtisch in der Gaststätte „Unter den vier Linden“ in Kleve zu gründen. „Wir wollten uns ein Mal im Monat mit Leuten treffen, die Musik machen oder Musikfans sind“, erzählt Michael Dickhoff. Das waren die Anfänge der „Klangfabrik“ - der Name entstand in einem ‚Brainstorming‘ mit Dickhoff, Siggi Alders, bekanntes Mitglied der Band „Magicians“ und zwei/drei anderen Musikern, In diesem Jahr feiert die Klangfabrik ihren 20. Geburtstag. „Ich bin schon ein bisschen stolz“, so der Gründer.

Schnell war die Idee geboren, selber Konzerte zu machen. „Die ersten 20 Mitglieder spendeten ‚einen Hunni in die Kasse‘ als Grundkapital“, erzählt Dickhoff. Das erste Konzert fand im Juni 1999 in der Stadthalle Kleve mit der Band „Galahad“ aus Dinslaken statt, eine Gruppe, die eine Mischung aus keltischem Folkrock und klassischen Elementen spielt. „Die trat auch zu unserem Jubiläumskonzert in der Josef-Beuys-Gesamtschule auf“, erzählt Dickhoff. 204 Mitglieder hat der Verein aktuell.

Die traditionelle „Rocknacht in der Schwanenburg“, die am Samstag zum 15. Mal veranstaltet wurde, war das 300. Konzert der Klangfabrik. Und da vor genau 50 Jahren, vom 15. bis zum 17. August 1969, das legendäre Woodstock-Festival stattfand, wählten die Vereinsmitglieder die passende Musik aus: mit der Band „Clearwater Revival“ und „Die Woodstock Tribute Band“. Diese Gruppen präsentieren das Lebensgefühl und den Sound dieser Generation perfekt. „Viele Leute haben Erinnerungen an diese Zeit“, so der Vorsitzende der „Klangfabrik“.

Die erste Band brachte die großen Hits, unter anderem von CCR wie Proud Mary, Suzie Q, ‚I heard through the grapevine‘ und ‚Down on the corner‘ auf die Bühne und riss das Publikum mit. Klar, dass die Konzertbesucher textsicher mitsangen und die Tanzfläche voll belegt war. Aber auch die anderen Musikfans bewegten sich unter dem im Innenhof aufgespannten Fallschirm im Rhythmus der Musik. Mehrere Generationen feierten friedlich zusammen und nicht nur die Zuhörer, sondern auch die Musiker auf der Bühne hatten sichtlich ihren Spaß daran. Der Sänger lud zum Wechselgesang ein und das Publikum machte lautstark mit. Auch einige Regenschauer konnten die gute Laune nicht verderben. Zwar prasselten kleinere Wasserfälle zwischen Fallschirmrand und Burgmauer herunter, doch man rückte einfach enger zusammen. Jubelnder Beifall und Begeisterungspfiffe begleiteten den Auftritt. Für den guten Ton und die Lichteffekte sorgten Harry Flader, Steven Polzin und Hans-Bernd de Graaff.

Die zweite Gruppe, die Woodstock Tribute Band aus den Niederlanden, ist seit vielen Jahren Topact beim Woodstock Festival in Zyfflich und häufiger Gast bei den Klangfabrik-Konzerten. Die großen Hits von Janis Joplin, Jefferson Airplane, Santana, Joe Cocker, Crosby,Stills,Nash & Young, Melanie, Country Joe & The Fish – brillant dargebracht von den Musiker – brachten die 350 Besucher zurück in die „Flower power“-Zeit mit „love, peace and happines“.

 Blick ins feiernde Publikum bei der 15. Auflage der Rocknacht an der Schwanenburg zum Thema Woodstock.

Blick ins feiernde Publikum bei der 15. Auflage der Rocknacht an der Schwanenburg zum Thema Woodstock.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Er habe einfach Spaß an der Musik, erzählte Holger Hahn. Nachdem er mehrere Konzerte der Klangfabrik besucht hatte, wurde er angesprochen, ob er nicht im Verein mitarbeiten wolle. „Jetzt bin ich der zweite Vorsitzende“, schmunzelte er. Zwei Stunden lang spielte die Gruppe ohne Pause – bis Mitternacht konnten die Zuhörer beste Musik genießen.

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