Niederrhein Zugverbindung ab Kleve ist sehr gefragt

Niederrhein · Auf der rechten und linken Rheinseite gibt es im Zugverkehr einige Veränderungen. Zwischen Emmerich und Oberhausen wird es Komplettsperrungen geben. Ab Kleve gibt es zusätzliche Verbindungen und mehr Platz im Zug.

Auch ohne Bahnstreik werden sich die Pendler im nächsten Jahr mehrfach auf Behinderungen einstellen müssen. Denn auf der Strecke zwischen Emmerich und Oberhausen soll gleich an vier Terminen gearbeitet werden. Dann wird es teilweise zu Vollsperrungen der Strecke kommen, erläuterte gestern ein Bahnsprecher. Ende Januar, April und August sowie Ende Oktober seien hier als Termine anvisiert. Derzeit ist der Bahnriese gerade dabei, die ganz konkreten Zeiten zusammen zu stellen. Für die Totalsperrung im April steht der Zeitraum bereits fest. Dann wird es vom 3. bis 7. April Brückenarbeiten zwischen Dinslaken und Voerde geben, die die Strecke lahm legen.

Zu den vier Sperrungszeiten wird der ICE über Venlo umgeleitet. Das führt zu Verspätungen von rund einer Stunde. Die Personenzüge fallen aus und sollen durch Schienenersatzverkehr ersetzt werden - im Klartext: Die Bahn setzt Busse zwischen Emmerich und Oberhausen ein. Auch dadurch wird es natürlich zu Verspätungen kommen.

Was Pendler ärgert, wird manchen Anwohner freuen. Denn wenn die Strecke gesperrt ist, werden auch keine Güterzüge fahren. Mancher Anlieger wird da ein völlig neues Ruhegefühl erleben dürfen.

Der Bahnsprecher kündigte an, dass das Unternehmen rechtzeitig über die Details rund um die Sperrungen und die Folgen für die Fahrgäste informieren werde. Es würden auf jeden Fall rechtzeitig passende Ersatzkonzepte erarbeitet.

Die Sperrungen waren ein Teil des Sachstandsberichtes der Verbandsversammlung des Nahverkehrzweckverbandes (NVN). Der tagte gestern im Klever Kreishaus, wo dann passenderweise die Bahnverbindung RE 10 auf der linken Rheinseite von Kleve aus im Fokus stand. Bereits in der vorherigen Sitzung hatten die NVN-Vertreter auf die angespannte Situation auf der Strecke zwischen Kleve und Krefeld hingewiesen. Hier gebe es öfter Kapazitätsengpässe in den Zügen. Hintergrund ist offenbar die Hochschule Rhein-Waal. Viele Studenten pendeln mit dem Zug in die Kreisstadt.

Das beobachten auch die Verantwortlichen bei der Nordwest-Bahn, die die Strecke betreibt. "Es gibt eine recht hohe Nachfrage auf dieser Strecke, und in der Vergangenheit ist ein Anstieg der Fahrgastzahlen zu beobachten", berichtet Nordwestbahn-Sprecher Maik Seete. Daher hatte das Unternehmen bereits die Kapazität erhöht und setzt in den Hauptverkehrszeiten längere Züge ein. Eine Entwicklung, die die Politiker in der Versammlung ausdrücklich begrüßten.

Wegen der großen Nachfrage gibt es zum jetzigen Fahrplanwechsel auch eine zusätzliche Fahrt auf der Strecke. Jetzt startet ein Zug um 6.12 Uhr neu von Kleve Richtung Krefeld.

Neu ist auch, dass der VRR-Tarif am ganzen Niederrhein gilt, jetzt auch auf der linken Rheinseite. Das war der Anlass für die Nordwest-Bahn, zwei Fahrten von Krefeld über Kempen nach Geldern zu verlängern (neu ab 7.18 Uhr und 7.48 Uhr). Bislang sei nämlich mancher aus dem Raum Geldern mit dem Auto bis nach Kempen gefahren, weil der VRR-Tarif erst ab da galt, so Maik Seete.

Trotz des weiteren Anstiegs an Studenten in Kleve ist eine Ausweitung der Zugzeiten auf der Strecke kaum mehr möglich. "Wir haben dort nun einmal nur ein Gleis. Damit sind der Kapazitäten automatisch Grenzen gesetzt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort