Expansion Appeldorner Zuckerfabrik wächst kräftig

Kalkar-Appeldorn · Pfeifer & Langen hat Millionen in den Standort investiert. Jetzt wurden die zwei neuen Silotürme und das Versandgebäude eingeweiht. Landrat Wolfgang Spreen und viele weitere Gäste gratulierten.

 Im Vordergrund das neue Sorten- und Versandgebäude, dahinter ist einer der beiden riesigen neuen Silotürme zu sehen.

Im Vordergrund das neue Sorten- und Versandgebäude, dahinter ist einer der beiden riesigen neuen Silotürme zu sehen.

Foto: Marc Cattelaens

Wer zur Appeldorner Zuckerfabrik möchte, muss spätestens jetzt nicht mehr lange suchen. Die beiden neuen Silotürme, die Pfeifer & Langen nun eingeweiht hat, sind bereits von weitem sichtbar. Jedes Silo hat ein Fassungsvermögen von 40.000 Tonnen, sodass Pfeifer und Langen in Appeldorn seine Lagerkapzität auf 80.000 Tonnen ausdehnen konnte. Das ist gewaltig. Gleichzeitig hat der Zuckerlieferant ein neues Sorten- und Versandgebäude errichtet, das in seinem Dimensionen ebenfalls beeindruckend ist.

Zur feierlichen Einweihung kamen viele Hundert geladene Gäste nach Appeldorn. Geschäftsführer Michael Schaupp blickte dabei auf die Historie des Standorts zurück. So begann Pfeifer & Langen in Appeldorn im Oktober 1977 mit einer Tagesproduktion von 4000 Tonnen Rüben. 1994 fiel die Entscheidung, Appeldorn zur Weißzuckerfabrik auszubauen, ein Jahr später wurde der Dicksafttank installiert. „Trotzdem blieb der Standort immer unvollendet. Es fehlte die Möglichkeit, souverän zu produzieren und zu versenden“, sagte Schlaupp. Das sei durch den Neubau nun anders geworden. Produktion, Verpackung und Versand können nun an einem Standort vonstatten gehen. „Dadurch fallen auch umweltbelastende Transporte weg“, betont der Pfeifer & Langen-Geschäftsfüher. Dank der neuen Gebäude könnten nun Gebinde vom 25-Kilo-Sack bis zum 25-Tonnen-Container befüllt und auf den Weg gebracht werden, so Schaupp. Durch die erweiterten Lagerkapazitäten sei es dem Unternehmen nun möglich, Preissenkungen auszuhalten. „Wir müssen nicht verkaufen, wenn der Preis niedrig ist“, sagte Schaupp.

Der Neubau sei auch ein „unübersehbares Bekenntnis für diesen so wichtigen Standort. Wir setzen voll auf die Rübe“. So könnten auch Arbeitsplätze gesichert werden. „Wir haben zehn Vollzeitarbeitsplätze geschaffen“, sagte Schaupp. Für die bevorstehende Rübenkampagne seien die Voraussetzungen allerdings nicht allzu gut. Weil es im Frühjahr zu viel und im Sommer zu wenig geregnet habe, rechnet er mit einer geringeren Ernte und einer nur 80 statt wie üblich 100 Tage dauernden Kampagne.

Landrat Wolfgang Spreen gratulierte zu den neuen Gebäuden. „Die Silotürme kann ich sogar von meinem Balkon aus in Kleve sehen“, sagte der Landrat. Pfeifer & Langen habe in Appeldorn ein „neues Zeitalter eingeläutet“, so der Landrat. Er habe oft besorgt den Traktoren, die Rüben transportieren, nachgesehen. Besorgt, weil er um den Fortbestand des Standorts gebangt habe. „Deswegen ist heute ein besonderer Tag. Die neuen Gebäude sind Symbole der Bestandssicherung und eine Garantie für Arbeitsplätze“, sagte Spreen. Pfeifer und Langen habe 2300 Mitarbeiter, mache eine Milliarde Euro Umsatz und produziere 100 Millionen Tonnen Zucker. „Wer einen solchen Millionenbetrag in das Appeldorner Werk investiert, der glaubt an die Zukunft“, sagte Spreen abschließend.

Standortleiter Andreas Dolls dankte vor allem den Mitarbeitern vor Ort. „Sie alle haben gemeinschaftlich diese Weiterentwicklung hier möglich gemacht. Wir dürfen nicht vergessen, dass neben diesem Leuchtturmprojekt der Betrieb normal weitergelaufen ist“, sagte Dolls.

Zu den Gratuanten zählte auch Kalkars Bürgermeistern Britta Schulz, die sich darüber freute, dass ein wichtiger Gewerbesteuerzahler der Stadt erhalten bleibt und weiter in den Standort investiert hat.

Zum Abschluss wurden die neuen Gebäude durch den evangelischen Pfarrer Thomas Hagen und den katholischen Pastor Alois van Doornick gesegnet.

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