Reitsportmesse Der Trend zur zweiten Satteldecke

Kalkar · Zum siebten Mal traf sich die Pferdeszene der Region und darüber hinaus im Kalkarer Wunderland. Knapp 10.000 Besucher wurden am Wochenende gezählt. Unter den Reitern ist das Interesse an hochwertigem Futter ungebrochen.

 Nicht zuletzt die Vorführungen im Ring kamen beim überwiegend weiblichen Publikum gut an. Mancher Reitanfänger träumte sich wohl in den Sattel eines der gut trainierten Pferde.

Nicht zuletzt die Vorführungen im Ring kamen beim überwiegend weiblichen Publikum gut an. Mancher Reitanfänger träumte sich wohl in den Sattel eines der gut trainierten Pferde.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Wolfgang Giesen ist heilfroh, dass die Reitsportmesse in diesem Jahr überhaupt wieder stattfinden konnte. Der Messeveranstalter musste eine anderthalbjährige Zwangspause einlegen, nun ist er mit seinem Team zurück. Am Wochenende besuchten 10.000 Gäste die Reitsportmesse Niederrhein im Wunderland Kalkar. 100 Austeller waren vor Ort, vor Corona waren es bis zu 200. „Das ist noch kein Vergleich zu früher, als wir teils 20.000 Besucher hatten. Aber es ist ein guter Anfang und ein klares Zeichen, dass die Leute auf solche Messen gewartet haben und die Daseinsberechtigung unverändert besteht“, sagt Wolfgang Giesen.

In Stuttgart, Magdeburg und Gießen veranstaltet der Mann die Ausstellungen. In Kalkar war Giesen bereits zum siebten Mal – und das nicht ohne Grund. „Der Niederrhein insgesamt und die Niederlande in direkter Nachbarschaft sind absolute Hochburgen des Reitsports. Gerade in den Kreisen Kleve und Wesel gibt es viele Reiter und unzählige Reitställe“, erklärt Wolfgang Giesen. Knapp 40 Prozent seiner Gäste stammten am vergangenen Wochenende aus dem Nachbarland.

Weil sich das Team von „GBT Event“ aus Xanten während der Pandemie ausgedünnt hat, setzte Wolfgang Giesen nun auch auf die Hilfe des Wunderlands. „Wir haben uns entschieden, die Messe in diesem Jahr gemeinsam zu organisieren. Das hat alles sehr reibungslos funktioniert“, so der Messeveranstalter. Vor Ort wird offenkundig: Viele Reiter können nicht auf den Kauf weiterer Reithosen, Halfter, Decken, Sättel oder Schabracken verzichten – dabei sind die Schränke daheim bereits voll. „Genug hat man eigentlich nie. Wer lange Zeit reitet, hat alle Utensilien schon zusammen. Aber wer hierher kommt, geht nicht mit leeren Tüten wieder nach Hause. Man will sich und dem Pferd ja auch etwas Gutes tun“, sagt Marina Kaster aus Wesel, die am Samstag gleich mehrere Schabracken, auch Satteldecke genannt, eintütete.

Viele Besucher verließen das Kalkarer Messeareal am Schnellen Brüter mit überdimensionalen Taschen, die kaum zu tragen waren. Schnäppchenjäger waren an der richtigen Adresse. „Es macht einfach Spaß, sich hier mit Menschen auszutauschen, die das gleiche Hobby, die gleichen Probleme und ähnliche Ziele haben. Ich bin froh, dass es wieder Messen gibt“, sagt Marina Kaster.

Ob Sattel, Decke oder Leckerli für den geliebten Vierbeiner – Auswahl gab es reichlich. Inspiration wurde auch bei den Ringvorführungen in der Halle geboten. Doch wohin geht der Trend bei den Pferdefreunden? Insbesondere in Richtung biologisches und nachhaltiges Futter, wie Wolfgang Giesen erklärt. Das passt ins Bild: Schon in der Vorwoche zeigte sich bei der Messe hundundkatze im Wunderland, dass so mancher Tierliebhaber für seinen Begleiter besseres Futter vorhält als womöglich für sich selbst. „Die Menschen wollen heute sehr genau wissen, was ins Futter der Tiere so kommt“, sagt Giesen.

Alexander Müller vertrat in der Messehalle die Firma vetFit. Das Unternehmen aus Süddeutschland stellt Ergänzungsfuttermittel für die Gesunderhaltung von Pferd, Hund und Katze her. Diese Pulver sollen helfen, die Gelenke der Tiere zu schonen. „Die Pferde sind häufig hohen Belastungen ausgesetzt. Teils sind das Belastungen, für die ihr Körper  nicht unbedingt gemacht ist. Um zu vermeiden, dass die Pferde im hohen Alter Probleme und Schmerzen bekommen, gibt es solche Ergänzungsmittel.

Gerade Profisportler setzen auf diese Produkte, aber eben längst nicht mehr nur sie. Auch im Amateurbereich wird es immer verbreiteter“, sagt Alexander Müller. Er sei auf der Messe gewesen, um zu vermitteln: Vorsorge ist klüger als Nachsorge. Offenbar stieß er damit auf viel Zustimmung.

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