Tipps vom Experten Wohnmobil mieten – aber richtig

<irspacing style="letter-spacing: -0.01em;">KleveRLand</irspacing> · Nicht jeder möchte sich ein eigenes Wohnmobil leisten. Muss man aber auch nicht: Die Zahl der Möglichkeiten, sich ein Wohnmobil zu mieten, wächst auch im Kreis Kleve. Willi van de Loo vom TÜV Nord Kleve gibt Tipps.

 Der Markt der mietbaren Reisemobile wird größer. Dabei findet man auch so manches alte Schätzchen.

Der Markt der mietbaren Reisemobile wird größer. Dabei findet man auch so manches alte Schätzchen.

Auf eigene Faust an den Fjorden Norwegens entlang fahren – oder von einem Ort der Toskana in den nächsten. Urlaub mit dem Wohnmobil wird immer populärer. Den Traum vom eigenen Reisemobil kann oder möchte sich aber nicht jeder im Kleverland erfüllen. Ein gekauftes Reisemobil benötigt einen größeren Abstell- oder Einstellplatz und verursacht zahlreiche Kosten wie Kaufpreis, Kfz-Versicherung, Kfz-Steuer, Hauptuntersuchung und Gasprüfung, Inspektion und Reparatur. Gut beraten ist man deshalb damit, wenn man vor dem Kauf mietet und seine ersten Erfahrungen mit einem Mietmobil sammelt. „Wer sich über den Kauf eines Reisemobiles Gedanken macht und nur wenige Wochen im Jahr verreisen kann, sollte das Mieten vorziehen“, sagt Heinz Willi van de Loo, Leiter der TÜV Nord-Station Kleve. Doch wer sich zur Vermietstation aufmacht, muss insbesondere in der Hochsaison mit hohen Preisen rechnen. Daher sollten einige wichtige Aspekte berücksichtigt werden. Tipps vom Experten:

Erste Checkliste Wann möchte ich in den Urlaub fahren und welcher Reisemobiltyp ist für mich der richtige? Bevor man sich aufmacht, sollte man mit Hilfe einer Checkliste die wichtigsten Fragen klären, sagt van de Loo. So sollte man sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Nebenkosten lauern können – von der Servicepauschale über die Selbstbeteiligung bei der Vollkaskoversicherung bis hin zur Camping-Ausstattung. Klar sollte auch immer sein, welcher Führerschein benötigt wird und auch, ob ein privater Vermieter in Frage kommt. Damit lässt sich nämlich manchmal ordentlich Geld sparen. Vermieter mit einer große Mietflotte wiederum können bei einem möglichen Ausfall des bestellten Mietmobils eine Alternative bieten.

Große Auswahl Wer im Internet sucht oder sich auf dem Gelände der Vermietstation umschaut, wird ein umfangreiches Angebot an Mietfahrzeugen finden. Daher sollte man sich vor der Kontaktaufnahme mit dem Vermieter erste Gedanken über die Größe und den Typ gemacht haben. Auf dem Hof des Vermieters stehen meistens ebenso kompakte Kastenwagen wie geräumige und familienfreundliche Alkovenmobile, sagt van de Loo. Nicht jeder traut sich zu, mit einem großen Fahrzeug zu reisen. Der Urlaub soll schließlich nicht zur Qual werden. „Generell sollte man schon weit vor dem Start in den Urlaub reservieren, denn eine Reise mit dem Mietmobil ist so beliebt wie nie zuvor, was sich schließlich auch in den stolzen Preisen widerspiegelt“, sagt van de Loo.

Von privat mieten ist möglich Über diverse Online-Plattformen kann man Reisemobile aus Privathand mieten. Hier ist das Angebot noch größer, denn während bei den gewerblichen Vermietern ein Fahrzeug in der Regel spätestens nach dem zweiten Reisejahr verkauft wird, werden auch so manche „Schätzchen“ mit rustikaler Innenausstattung und hoher Laufleistung angeboten. Vom selbst ausgebauten Campingbus bis hin zum luxuriösen Liner ist alles zu finden. Die Preise sind vergleichsweise günstiger, jedoch ist der Urlaub mit dem privaten Reisemobil nicht billig und birgt auch Risiken. Hierbei sollte man auf die Versicherungsbedingungen und Schutzbriefe achten, sagt der TÜV-Experte. Von Vorteil ist jedoch, dass man vom Besitzer die Infos zum Fahrzeug einschließlich handfester Reisetipps aus erster Hand bekommt. Die Privatvermieter bieten in der Regel komplett ausgestattete Reisemobile an. Generell sollte man bei der Ausstattung das zulässige Gesamtgewicht nicht aus den Augen verlieren, denn vielfach ist die Zuladung bei Reisemobilen der „3,5 Tonnen-Klasse“ sehr gering.

Zeit lassen bei der Übergabe Für die Einweisung und das Basispaket wird oft eine hohe Servicepauschale verlangt. Damit die vielen Infos nicht gleich auf dem ersten Campingplatz verloren gehen, kann man sich zu bestimmten Themen auch im Internet umschauen – dort gibt es zuweilen nützliche Erklärvideos. So manchem Einsteiger ist zum Beispiel durch das Befüllen des Frischwassertanks mit Kraftstoff oder umgekehrt ein folgenschweres und kostspieliges Missgeschick unterlaufen.

Bei der Einweisung erhalten die Mieter auch ein Übernahmeprotokoll. Hier werden alle Mängel festgehalten und so ist es ratsam, genau die Karosserie und den Innenraum zu inspizieren und Mängel wie Dellen, Kratzer, Steinschläge oder Schäden insbesondere an der Front- und Heckschürze zu dokumentieren. Im Innenraum sollte man auf die einwandfreie Funktion der elektrischen Geräte wie Kühlschrank, Heizung oder wenn vorhanden der Klima-Anlage achten. Gleiches gilt für die einwandfreie Funktion des Gasanlage. Alle Mängel, sofern sie nicht behoben werden können, werden in einem Übergabeprotokoll festgehalten, und bei der Rückgabe wird der Zustand des Fahrzeugs damit abgeglichen. Bei selbstverschuldeten Mängeln muss der Mieter die Kosten tragen, die meistens noch in dem Rahmen der Selbstbeteiligung der Vollkaskoversicherung von bis zu 1500 Euro liegen.

Freikilometer beachten Von Kleve nach Norwegen – das ist eine Strecke. Je nach Reisedauer und Reiseziel addieren sich die gefahrenen Kilometer zu einer beträchtlichen Summe. Es ist daher ratsam, vor der Buchung die zu erwartenden Kilometer zu kalkulieren und mit den angebotenen Freikilometern zu vergleichen. Die zusätzlich gefahrenen Kilometer werden bei der Übergabe in Rechnung gestellt und können je nach Anbieter und Fahrzeugtyp bis zu 40 Cent (und mehr) pro Kilometer betragen.

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