Kreis Kleve Wohnraum bleibt knapp

Kreis Kleve · Mieten und Wohnkosten im Kreis Kleve sind erneut leicht gestiegen Ergebnisse des LEG-Wohnungsmarktreports NRW. Das werde auch in den nächsten Jahren so sein, sagt die LEG. Folge: Höhere Bautätigkeit als in den Vorjahren.

Wohnraum im Kreis Kleve bleibt knapp, die Wohnungsnachfrage bleibt hoch und die Mieten werden steigen. Das ist die Quintessenz des LEG-Wohnungsmarktreports NRW 2013, der seit 2010 zum vierten Mal im Auftrag des Wohnungsunternehmens LEG in Kooperation mit dem Immobilienberatungsunternehmen CBRE durchgeführt wurde. Für diese Statistik wurden im Kreis Kleve zwischen April 2012 und März 2013 knapp 3500 Mietangebote erfasst und ausgewertet, so die LEG.

Allein in diesem Zeitraum stiegen die Mieten im Kreis Kleve um 2,9 Prozent mehr als im Jahr davor. "Die durchschnittliche Kaltmiete ist auf 5,76 Euro pro Quadratmeter und Monat gestiegen", heißt es in dem Bericht. Einfache Wohnungen verteuerten sich weniger stark: Für solche Wohnungen müssen im Kreis durchschnittlich 4,28 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden (Vorjahr: 4,21 Euro). Besonders gefragt waren hochwertige Wohnungen in guter Lage — und entsprechend teuer. Hier stieg die Quadratmetermiete um 3,5 Prozent auf 8,44 Euro. Dennoch: Selbst mit diesen Steigerungsraten ist Wohnen im Kreis Kleve immer noch günstiger, als im übrigen Land: Dort kosten ein Quadratmeter 6,05 Euro Kaltmiete im Monat (Kreis Kleve 5,76 Euro). Günstige Wohnungen liegen landesweit bei 4,25 Euro (Kreis 4,28 Euro) und hochwertige bei 11,41 Euro (Kreis: 8,44)) pro Quadratmeter und Monat.

Es wird immer teurer

Die Mieten von Wohnungen steigen damit bereits im vierten Jahr: Seit dem Jahr 2009 wurden Mietwohnungen im Kreis Kleve jedes Jahr teurer — von durchschnittlich 401 Euro Kaltmiete im Jahr 2009 auf 469 Euro drei Jahre später im Jahr 2012. Die Kosten für Warmmieten stiegen im selben Zeitraum um 93 Euro (von 626 Euro auf 719 Euro), so der LEG Bericht.

Die gestiegenen Mieten wirken sich natürlich auch auf die Haushaltskasse aus: 2012 flossen 13,1 Prozent von monatlich 3.574 Euro (dies ist ein Brutto-Durchschnittswert) in die Kalt- und 20,1 Prozent in die Warmmiete.

2009 waren die Klever noch mit einem Anteil von 11,5 Prozent für die Kalt- und 17,9 Prozent für die Warmmiete zurechtgekommen. Die Durchschnittswerte für Nordrhein-Westfalen liegen mit 12,5 beziehungsweise 18,9 Prozent nur knapp über diesen Werten.

Das wird auch in Zukunft so sein, denn nach Hochrechnung der LEG werden die 16 Städte und Gemeinden des Kreises zu den demografischen Gewinnerregionen gehören. "Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wird die Einwohnerzahl in Kleve entgegen dem Landestrend bis 2020 um voraussichtlich 0,9 Prozent zulegen, die Zahl der Haushalte um 4,5 Prozent", rechnet die LEG vor.

Die Nachfrage nach Wohnraum bleibe also dementsprechend hoch. Ein Indiz dafür sieht die LEG auch in der wachsenden Bautätigkeit zwischen Emmerich und Wachtendonk: 2011 wurden dort 994 Wohnungen fertiggestellt, 111 Wohnungen mehr als 2010. "Zudem genehmigten die örtlichen Bauämter 1209 Wohnungsbauanträge, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 231 Wohnungen", heißt es im LEG-Bericht.

Tatsächlich sind gerade auch in der Kreisstadt, die ja auch noch Wohnraum für die wachsende Zahl an Studenten bieten muss, größerer Wohnungsbaumaßnahmen angekündigt. Vor allem mangelt es im Kreis Kleve an kleineren Wohnungen — und zwar nicht nur für die Studenten in Kleve, sondern für Singles und Menschen mit kleinem Budget kreisweit, wie diverse Berechnungen aufzeigen.

(RP)
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