Exkursionen abgesagt Wo man Wildgänse am Niederrhein beobachten kann

Kleve · Die sibirischen Gäste bleiben noch bis Februar am Niederrhein. Die mittlerweile traditionellen Nabu-Exkursionen fallen durch die Corona-Pandemie aus. Wie man die Tiere trotzdem beobachten kann.

 Wildgänse fliegen über den Marschwiesen am Niederrhein.

Wildgänse fliegen über den Marschwiesen am Niederrhein.

Foto: dpa-tmn/Roland Schwark

Eine beliebte Winter-Ausflugsmöglichkeit muss aufgrund der Corona-Pandemie nun bereits im zweiten Jahr hintereinander ausfallen: Die Busexkursionen zu den arktischen Wildgänsen, die der Naturschutzbund (Nabu) in der Düffel in den Wintermonaten regelmäßig anbietet, sind für Januar schon abgesagt. Die zwei für Februar anberaumten Termine sind es noch nicht: „Mit der weiteren Ausbreitung von Omikron rechnen wir dann auch mit einer Absage“, sagt Ulrike Waschau von der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein.

Also war es das mit der Gänseschau? Nicht unbedingt. Wir erklären, wie dennoch die Möglichkeit besteht, auf eigener Faust per Pkw oder zu Fuß den Vögeln nachzuspüren. Dabei sind aber einige Regeln zu beachten: Ausreichend Abstand halten und die Tiere nicht aufscheuchen. Hunde sollten angeleint bleiben, die Wege nicht verlassen werden. „Wenn man die mit Auto befahrbaren Routen abfährt, ist es sogar besser im Auto zu bleiben. Die Gänse sind an das Geräusch gewöhnt“, sagt Waschau. Von menschlichen Lauten ließen sie sich eher verunsichern.

Die Gänse stammen aus sibirischen Brutgebieten und lassen sich im November zu Zehntausenden zum Überwintern am deutschen und niederländischen Niederrhein nieder. Hier begeben sie sich auf Nahrungssuche und sind dabei tagsüber in den Marschen der Düffel zu sehen. Die Hoch-Zeit für die Beobachtung ist von Mitte Dezember bis Mitte Januar. Ab Februar verlassen die Vögel die Wintergefilde schon teilweise wieder. Der Nabu empfiehlt Interessierten, auf Safari ein Bestimmungsbuch mitzubringen. Immerhin gebe es verschiedene Gänsearten zu sehen – wie unter anderem auch die Nilgans, die sich entlang des Rheins ausbreitet. Ein Fernglas helfe beim Beobachten der Tiere; einigermaßen klare Witterung sei auch wichtig, um überhaupt etwas erkennen zu können. Als geeignete Orte für einen „Besuch“ bei den Wildgänsen nennt der Nabu beispielsweise den Kranenburger Bruch oder auch den Altrhein bei Düffelward. „Besonders spektakulär ist es, sich in Düffelward oder an der Millingerwaard bei Sonnenuntergang aufzuhalten“, sagt UIrike Waschau. Ein Kollege erklärt, warum: „Hier haben sie ihre Schlafgewässer. Wenn es dunkel wird, hört man sie erst und wenn der Mond aufgeht, kann man sie auch sehen.“ In großen Scharen seien sie dann zusammen sichtbar. Er hat noch einen weiteren Vorschlag: „Ich würde morgens zum Oraniendeich gegenüber von Emmerich fahren“, sagt er. Auch hier im Deichvorland lassen sich die Gänse gut beobachten.

Bei Wanderungen und Fahrten hinüber in die benachbarten Niederlanden sollten sich Ausflügler stets über die dortigen Corona-Regeln informieren. Für das Nachbarland besteht aktuell noch eine Reisewarnung des auswärtigen Amtes. Noch mindestens bis 14. Januar herrscht ein strikter Lockdown.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort