Kleve Wissel freut sich auf "Erntedank"

Kleve · Der Wagen steht bereit, das Dorf ist geschmückt und die Erntekönigin schon aufgeregt: Bald geht es los mit dem Erntedankzug in Wissel. Wieder haben viele Bürger des Kalkarer Ortsteiles sich für das Volksfest engagiert.

 Wisseler Frauen bereiten den Wagenschmuck vor.

Wisseler Frauen bereiten den Wagenschmuck vor.

Foto: ) Gottfried Evers

Entwerfen, vorbereiten und schmücken — bis ein Anhänger für den Erntedankfestzug in Wissel fertig ist, ist viel Arbeit nötig. Deshalb waren die letzten Wochen auch besonders anstrengend für die Teilnehmer des Festzuges, der in diesem Jahr am 29. September startet. Besonders liebevoll und prächtig geschmückt wird der Wagen für die Erntekönigin Sigrid Ackermann. "Wir haben jede Getreideähre einzeln mit Holzleim angeklebt, außerdem sind die Blumen bereits bestellt", berichtet Margret Kröger, die bei den Schützenfrauen aktiv ist. Dabei muss jede einzelne Blume mit speziellem Blumenkleber eingestrichen werden - und aufkleben darf man sie erst kurz vor dem Erntedankzug, damit noch alles frisch und bunt ist.

 Mit Kürbissen und anderen bunten Feldfrüchten werben die Wisseler für ihren Erntedankfestumzug.

Mit Kürbissen und anderen bunten Feldfrüchten werben die Wisseler für ihren Erntedankfestumzug.

Foto: Evers, Gottfried

Trotz der vielen Arbeit strahlt Margret Kröger mit Erntekönigin Sigrid Ackermann bei dem Gedanken an den Erntedankzug. "Ich freue mich unglaublich, Erntekönigin zu sein und habe schon richtig Schmetterlinge im Bauch", sagt Sigrid Ackermann, "Ich kann kaum noch erwarten, dass es los geht."

Eine Neuerung gab es in diesem Jahr im Vorfeld des Erntedankfestzuges. Die Organisatoren des zweitätigen Erntefestes haben sich zu dem Verein Erntedank-Gemeinschaft Wissel zusammengeschlossen. "Als Verein haben wir einige Vorteile", erklärt Carlo van Holt, der genau wie Margret Kröger dem neugegründeten Verein angehört. "Es ist für einen Verein leichter, gewisse Auflagen zu erfüllen, auch was Haftungsfragen angeht. Und nicht zuletzt sind wir als Verein nun als gemeinnützig anerkannt."

Ansonsten bleibt bei dem Erntedankzug mit über 40jähriger Tradition aber alles wie bewährt. Neben den großen Wagen, die fast alle von nostalgischen Oldtimer-Traktoren gezogen werden, nehmen wieder viele kleinere Wagen teil. Auch die Kinder des Kindergartens Wissel sind beim Zug dabei, ebenso die "Deichspatzen", Wisseler Kinder, die in Grieth zum Kindergarten gehen. Die Schulkinder werden auf ihren geschmückten Fahrrädern teilnehmen, ebenso zahlreichen kleine Kindergruppen. Der Reiz des Erntedankzuges im Dünendorf liegt dann laut Carlo van Holt besonders darin, dass Jung und Alt ihn gemeinsam gestalten und wie selbstverständlich Teil der langen Tradition sind.

Tradition hat es in Wissel auch, dass nach dem Erntedankzug weiter gefeiert wird: Am Abend im Zelt und am darauffolgenden Sonntag in Form eine großen Familientages mit Kinderfest. Musik und leckerer Kuchen gehören dabei dazu.

Solch ein Erntedankest auf die Beine zu stellen gelingt nur dann, wenn viele mithelfen. Der 70 Kilogramm schwere Kürbis etwa, der den Mittelpunkt der Erntedankdekoration im Dünendorf bildet, wurde von Familie Kröll aus Niedermörmter gestiftet. "Ohne solch tolle Unterstützung, könnten wir das Erntedankfest so nicht feiern", sagt dann auch Carlo van Holt. Sein Dank geht dabei besonders an all die Personen, die auch in diesem Jahr wieder ihre Scheunen zur Verfügung gestellt haben, damit die Vereine ihre Erntewagen sicher und trocken unterstellen und dekorieren können.

Bei so viel Zusammenhalt ist es dann auch keine Frage, was für Margret Kröger, Carlo van Holt und Erntekönigin Sigrid Ackermann das Schönste am Erntedankzug in Wissel ist: "Die Begeisterung und der Zusammenhalt bei allen Beteiligten."

(nabr)
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