Kreis Kleve "Wir brauchen Angebote für Logistiker"

Kreis Kleve · Für die Projekte der 16 Kommunen im Kreisgebiet werden Investoren gesucht. Unter anderem auf der dreitägigen Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München. Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers zieht eine erste Bilanz.

Recken den Hocker mit den von der WfG mitgebrachten 23 Projekten des Kreises in die Höhe: Emmerichs Hafen-Chef Ulrich Schnake, Kleves Bürgermeister Theo Brauer, Kalkars Erster Bürger Gerd Fonck, Landrat Wolfgang Spreen und Emmerichs Bürgermeister Johannes Diks (von links).

Recken den Hocker mit den von der WfG mitgebrachten 23 Projekten des Kreises in die Höhe: Emmerichs Hafen-Chef Ulrich Schnake, Kleves Bürgermeister Theo Brauer, Kalkars Erster Bürger Gerd Fonck, Landrat Wolfgang Spreen und Emmerichs Bürgermeister Johannes Diks (von links).

Foto: Lothar Berns

Genau 1663 Aussteller aus 33 Ländern haben sich auf der 16. Internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen namens Expo Real in München in sechs Hallen auf 64 000 Quadratmetern Fläche den geschätzt 38 000 Fachbesuchern aus aller Welt präsentiert. Darunter auch "Neulinge" aus Großbritannien, Italien, der Russischen Föderation und Spanien.

Der Kreis Kleve war an dem orangefarbenen, 121 Quadratmeter großen Würfel der Standort Niederrhein GmbH vertreten unter Federführung der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve mit Geschäftsführer Hans-Josef Kuypers, der als Blickfang bunte, von der Gocher Firma B.o.s.s. hergestellte Sitzhocker mit in die bayerische Landesmetropole gebracht hatte, auf denen genau 23 konkrete Projekte aus dem Kreisgebiet verewigt sind.

Seine erste Bilanz der drei Tage fällt sehr positiv aus. "Wir haben viele zielführende Gespräche geführt", urteilt Kuypers rückblickend und stellt eines in den Vordergrund. "Wir sind der Meinung, dass wir uns ganz dringend in der Region bemühen müssen, greifbare Angebote für Logistiker zu schaffen. Da sollten einige benachbarte Bürgermeister mal die Köpfe zusammen stecken, um gemeinsame, kommunenübergreifende Angebote realisieren zu können", sagte Kuypers.

Seiner Ansicht nach ist es nicht mehr damit getan, Flächen von 10 000 Quadratmetern zu offerieren, denn wie das jüngste Beispiel aus Emmerich, die BLG mit 160 000 Quadratmetern Fläche und einer Halle von 80 000 Quadratmetern zeige, brauchen Logistik-Unternehmen in der heutigen Zeit sehr viel mehr Platz als früher. "Es gibt diese Flächen im Kreis Kleve, aber es gibt nicht viele Standorte", sagt Kuypers.

Was Kuypers im Zusammenhang mit dem Thema Logistik "mit einer gewissen Irritation" zur Kenntnis genommen hat, war ein Vortrag des Vorsitzenden der Logistikregion Rheinland, Jürgen Steinmetz, seines Zeichens auch Wirtschaftsdezernent des Rhein-Kreises Neuss, auf der Bühne der Standort Niederrhein. Denn Steinmetz habe die Niederrhein-Region sozusagen beworben mit einer Ausdehnung bis hin nach Köln — und die Domstadt liege nicht eben am Niederrhein.

Im Wunschkonzert der Bürgermeister weit oben angesiedelt ist die Suche nach einem Hotel-Investor. Mit Uedem, Emmerich-Elten, Kranenburg-Wyler, Kalkar-Wissel, Kevelaer und dem Airport Weeze gibt es gleich sechs Interessenten, die eine Ausdehnung der Hotellandschaft des Kreises Kleve auf ihrem Programm haben. "Wir haben uns zu dem einen und anderen möglichen Investor bewegt, aber es gibt noch nichts Neues zu berichten. Man muss sich aber immer wieder bei den Leuten aus der Hotel-Branche in Erinnerung bringen", sagte Kuypers, und fuhr fort: "Das Problem ist die Ist-Situation im Kreis, denn wir sind nicht unbedingt schlecht aufgestellt mit unserem Hotel-Angebot. Dennoch: Auch für eine Ansiedlung haben wir noch ein paar gute Argumente".

Beim Sektor Einzelhandel gibt es zwei ganz konkrete Interessenten. Zum einen ist es der Drogeriemarkt Rossmann, "um den wir uns intensiv kümmern werden", denn die Firma sucht nach Ortschaften ab 8000 Einwohner und hat sich gerade bereits innerhalb der Gemeinde Weeze niedergelassen. Der zweite Kandidat ist der Biomarkt "Denn's", der sich für Städte ab 30 000 Einwohnern interessiert.

Alles in allem ist für den Kreis Klever Wirtschaftsförderer Kuypers eines klar: "Wir haben auch in diesem Jahr wieder deutlich erkannt, dass ein Besuch dieser Messe sehr erfolgversprechend ist. Und alleine die Veröffentlichungen der jüngsten Vergangenheit zeigen, welch wirklich hochkarätige Investoren und Projektentwickler sich in München bewegen".

(RP)
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