Kranenburg Windpark im Reichswald: Erster Testmast soll im Februar stehen

Kranenburg · Der Energiekonzern ABO Wind will in diesem Monat eine Anlage errichten, um die Windgeschwindigkeit am Kartenspielerweg zu messen.

 ABO Wind hofft, 2017 mit dem Bau des Windparks beginnen zu können.

ABO Wind hofft, 2017 mit dem Bau des Windparks beginnen zu können.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Projektentwickler ABO Wind, der in Kranenburg zwölf Windkraftanlagen plant, will noch in diesem Monat den ersten Mast errichten. Mit ihm wird die Windgeschwindigkeit gemessen, denn das Unternehmen will bei dem Projekt auf Nummer sicher gehen. Nach den Messungen kann man ausrechnen, wie leistungsstark der Windpark sein wird. "Wir haben zwar Erfahrungswerte, doch ist es besser, wenn man genau weiß, wie die Windgeschwindigkeit ist", sagt Georg von Aretin, der das Projekt in Kranenburg betreut. Auch vor dem Hintergrund der Finanzierung sei es wichtig, den später möglichen Ertrag beziffern zu können, so der ABO-Mitarbeiter. Für die Errichtung des Testmasts werden die ersten Bäume weichen müssen.

"Die Gemeinde Kranenburg und der Landesbetrieb Wald und Holz haben ABO Wind beauftragt, einen Windpark im Reichswald zu bauen", so steht es bereits auf der Homepage des Unternehmens. Doch bevor die erste Anlage steht, sind noch reichlich Hürden zu nehmen. Im Oktober sollen die artenschutzrechtlichen Gutachten fertig sein. Erste Prüfungen für den Bau der Fundamente sind bereits erfolgt. Wenn in dem Verfahren alles nach Plan läuft, rechnet das Unternehmen damit, im letzten Quartal 2016 die Genehmigung zu erhalten. Dann würde sofort mit den Arbeiten begonnen, so Georg von Aretin. Zwölf Anlagen sind geplant, die insgesamt 200 Meter hoch sein werden. Einfache Formel: Je höher die Anlage, desto höher auch der Ertrag. Auch über die Waldfläche, die für den Bau weichen muss, machte das Unternehmen Angaben. So wird die Größe eines Fußballfelds pro Windkraftrad benötigt.

Was die finanzielle Seite betrifft, so bestätigte der ABO-Mitarbeiter, wird die Gemeinde für die Nutzung des Kartenspielerwegs Erlöse erzielen und zusätzlich durch Gewerbesteuereinnahmen. Nach RP-Informationen sollen zusammen etwa 400 000 Euro in die Gemeindekasse fließen. Dementieren wollte von Aretin die Zahlen nicht.

Gelassen blickt das Unternehmen möglichen Klagen entgegen: "Manchmal werden diese gestellt, obwohl sie substanzlos sind. Wir arbeiten sorgfältig und sachgerecht und haben daher vor Überprüfung keine Angst. " Doch lässt der Widerstand gegen das Projekt in Teilen der Bevölkerung nicht nach. Die Bürgerinitiative "Gegenwind im Reichswald" plant für die nächsten Wochen weitere Aktionen.

(RP)
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