Kleve Wie hätten Sie’s denn gern?

Kleve · Am kommenden Freitag beginnt das Werkstattverfahren zur Bebauung der Klever Unterstadt. Die Bürger sollen nicht nur ihre Vorschläge einbringen, sondern im Zuge der Kommunalwahl ihren Favoriten bestimmen.

Nicht verkopft, aber begrifflich etwas sperrig kommt das Projekt Unterstadtbebauung als "dialogorientiertes Werkstattverfahren" im Flyer der Stadt Kleve daher. Dahinter steckt jedoch ein einfacher basisdemokratischer Vorgang, der ab dem kommenden Freitag die Beteiligung möglichst vieler Klever Bürgerinnen und Bürger wünscht. Seit Jahrzehnten wird über den Aus-, Um- oder Neubau des Bereichs rund um den Minoritenplatz diskutiert. Immer wieder gab es Vorstöße verschiedener Parteien, die allesamt ins Leere liefen. Nun wird die Entscheidung also an diejenigen weitergegeben, um die es letztlich geht: die Menschen vor Ort.

Bühne der Beteiligung

Dazu räumt Bürgermeister Theo Brauer das Podium und spricht von einer "Bühne der Beteiligung", die während der Veranstaltungen entstehen soll. In Räumen des XOX-Geländes präsentieren die sechs Teams (bestehend aus jeweils einem Architektur- und Planungsbüro, einem Landschaftsarchitekturbüro sowie einem ökonomischen Berater und einem zugelosten ortskundigen Fachmann) ihre Pläne und stellen sich der Öffentlichkeit. Freitag und Samstag stehen die Teams für Rückfragen und Anregungen ab 10 Uhr zur Verfügung. Gegen 17.20 Uhr gibt es am Samstag dann eine erste Zwischenpräsentation der Entwürfe.

Als Vorgabe gibt es drei Planungsvarianten, daher treten jeweils zwei Teams gegeneinander an. Variante A sieht den Neubau eines Rathauses mit Einzelhandelsnutzungen und Flächen für andere gewerbliche Dienstleistungen vor. Szenario B handelt von der Sanierung des Rathauses, wobei das Erscheinungsbild deutlich aufgewertet und eventuell Ergänzungsbauten eingeplant werden sollen. Die dritte Option beschreibt eine weitestgehend bestandsorientiert erhaltende Sanierung des Rathauses. "Wichtig ist", fügte der technische Beigeordnete Jürgen Rauer hinzu, "dass es bei allen Vorschlägen nicht nur um das Rathaus allein geht, sondern um das städtebauliche Gesamtbild der Unterstadt".

Was bislang alles noch sehr theoretisch klingt, wird ab Freitag endlich in die Praxis umgesetzt. Für Brauer, Rauer und Stadtkämmerer Willibrord Haas beginnt damit laut eigenem Bekunden ein "sehr spannender Prozess", an dessen Ende eine Entscheidung stehe, "die das Stadtbild auf Jahrzehnte hinaus prägen wird".

Nach Abschluss der Planungen werden die Entwürfe Ende März ein weiteres Mal den Bürgern vorgestellt. Eine Lenkungsgruppe (Vertreter aller Parteien und Fachbüros aus Architektur und Wirtschaft) spricht dann eine Empfehlung aus und der Rat entscheidet am 2. April zwischen welchen drei Konzepten die Klever bei der Kommunalwahl im Juni abstimmen können. Mit diesem Verfahren erübrigt sich die spätere Frage nach den für den Bau Verantwortlichen vermutlich.

(RP)
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