Kinder sind mit bestraft, wenn der Papa in den Knast kommt. Bald steht der Weihnachtsbesuch hinter Gittern an. Das ist hart, aber wichtig. Ein Besuch im "Kinderzimmer" der Justizvollzugsanstalt Kleve.

Reiner Rosenberg, Seelsorger der JVA Kleve, sitzt im "Kinderzimmer" der JVA. In diesem umgestalteten Raum können die Gefangenen ihre Familie treffen.

Der Häftling Christoph hat eine kleine Tochter und einen Sohn. Er kam zur Welt, als sein Vater schon im Gefängnis saß.

Christoph hat als Kurier Drogen über die Grenze gebracht und sitzt deshalb eine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Kleve ab. 14 Monate sind erst rum - von langen sechseinhalb Jahren. Seine Kinder sieht er nur selten. Bei den Besuchen fragt seine kleine Tochter, wann er denn nach Hause kommt. "Sie vermisst mich sehr", sagt der Mann.

"Den meisten Vätern wird klar, dass die Familie die Bestraften sind", sagt Klaus-Dieter Schweinhagen, Leiter der JVA Kleve.

Die Gefängnisse in NRW fördern den Kontakt der Häftlinge zu ihren Kindern. Das ungewöhnliche "Kinderzimmer" in Kleve ist eine beispielhafte Maßnahme.