Kreis Kleve Wenn Autos in die Luft gehen
Kreis Kleve · Zum fünften Mal fand am Wochenende das Boeren-Treck-Spektakel auf dem Gelände des Wunderlands Kalkar statt. Rund 250 Autos, 100 Motorräder und 80 Traktoren gingen dabei an den Start, 500 Menschen schlugen ihr Camp auf.
Eigentlich wollte das Mädels-Quintett mit seinem "Wonderwoman"-Auto beim Rommelcross, der im Rahmen des Boeren-Treck-Spektakels im Wunderland Kalkar stattfand, mitfahren. "Doch alle fanden den Motor unseres Fahrzeugs irgendwie zu leise, deshalb wollten wir den Auspuff absägen", erzählte Merle Jormann, die zusammen mit Mandy Sticker, Karolin Gruneberg, Rebecca Flür und Claudia Neinhuis das Team bildete. Sie hoben ihr Auto mit einem Radlader an und machten sich an die Arbeit, als plötzlich ihr Wagen herunter kippte und auf der Motorhaube stehen blieb. "Wir haben uns erst mal kaputt gelacht und dann geschaut, wie der Wagen das überstanden hat", sagte Mandy. "Er hatte ein paar Dellen mehr, die Motorhaube ließ sich nicht schließen, aber sonst war alles okay." Mit Panzertape wurde die Haube vorne zugeklebt, dann ging es ab auf die Piste. Auch mit dem zweiten Wagen, einer "Batman-Car". Zur Gruppe gehört auch noch Simone Hoffmann, die "verletzungsbedingt" nur als Zuschauerin antreten konnte. "Wir sind jetzt zum zweiten Mal dabei. Das ist einfach toll hier", sagte Merle. "Jeder hilft dem anderen, es ist ein super Miteinander, abends sitzt man gemütlich am Lagerfeuer zusammen und klönt über sein Hobby."
Zum fünften Mal fand das Boeren-Treck-Spektakel an diesem Wochenende statt. "Wenn man sieht, wie sich das entwickelt hat - einfach toll", freute sich Han Groot Obbink, Geschäftsführer vom Wunderland Kalkar. "Ohne die vielen Helfer, Sponsoren und Teilnehmer, die alle mit viel Leidenschaft dabei sind, könnte man ein solches Event nicht bewältigen. Alle loben den tollen Zusammenhalt. Über 500 Leute campen hier. Rund 250 Autos, 100 Motorräder und 80 Traktoren gehen an den Start - das hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert."
In diesem Jahr habe man ein Open-Air-Wohnzimmer und gemütliche Sitzecken zusätzlich eingerichtet, um den Festival-Charakter noch mehr zu unterstreichen. Auch ein tolles Musikprogramm wurde organisiert: mit mobilen Blaskapellen, den Rockbands "5th Wheel" und "De Pleqband" und am Sonntag mit einer brasilianischen Brass-Band und brasilianischen Tänzern, die auch ein bisschen Rio-Karnevals-Feeling aufkommen lassen.
"Außerdem gibt es noch einen Bauchrutsch-Wettbewerb auf Schmierseife. Der 'full pull' landet im Schlamm, als Gewinnerpreis gibt es eine Lage Bauchfleisch", erzählte Groot Obbink.
Beide Tage über konnte man dem Enduro Motocross, dem Trecker Treck und dem Rommelcross zuschauen, ein Wettbewerb folgte dem nächsten. Lustige Fahrzeuge gab es beim Rommelcross zu bestaunen. Da war ein Minion-Auto mit entsprechender Figur, ein "König der Löwen"-Fahrzeug mit goldener Krone, Afrika-Bemalungen und einem Plüsch-Löwen als Beifahrer, ein pinkfarbenes Auto mit Einhorn und die rostigen Wagen vom Team "Road Warrior".
Fünf Jungs gehörten dazu, Stephan Kalscheur und Georg Biesemann - beide Landschaftsgärtner - bauten die Fahrzeuge. Die Gruppe errichtete im Fahrerlager einen drei Meter hohen Aussichtsturm aus Holz. "Im letzten Jahr konnten wir nichts sehen, jetzt können wir die ganze Strecke beobachten", sagte Kalscheur.
Beim Trecker-Pulling staunten die zahlreichen Zuschauer über den Nachwuchs. In der Standardklasse "500 Kilogramm" legte der erst achtjährige Julan Stiehl bei seiner Premierenfahrt in der Vorrunde einen Full Pull in der besten Zeit hin und qualifizierte sich für das Finale. Da klappte es nicht ganz so gut. Papa Andre, der seinen Sohn mit dem Hobby infizierte, war schuld. "Papa hat gesagt, ich soll im kleineren Gang fahren, das lief aber nicht", so der Junior. Da Julan aber "viel Spaß am Fahren und an den dröhnenden Motoren" hat und ja erst am Anfang seiner "Karriere" steht, wird es wohl bald auch einen Sieg geben.
