Kreis Kleve Zahl der Katholiken im Kreis schrumpft

KREIS KLEVE · Zwar haben mit insgesamt 660 weniger als im Jahr zuvor ihren Austritt aus der Kirche erklärt. Insgesamt schrumpft die Zahl der Katholiken aber um 1045 Menschen. Deutlich weniger Firmungen.

Weniger Katholiken treten aus der Kirche aus
Foto: dpa, fg vge

Statistisch betrachtet gibt es aus Sicht der Kirchenführung Anlass zur Hoffnung: Weniger Katholiken als in den Vorjahren sind zuletzt aus der Kirche ausgetreten. 660 Menschen haben 2017 ihren Austritt aus der Kirche erklärt, 36 weniger als im Jahr zuvor. Damit sei die Zahl der Austritte bereits im dritten Jahr rückläufig. Dem Bistum Münster zufolge lebten im vergangenen Jahr 190.191 Katholiken. 191.236 waren es noch im Jahr 2016.

38 Gläubige sind im vergangenen Jahr wieder in die Kirche aufgenommen worden, hinzu kamen 24 Eintritte aus anderen christlichen Konfessionen, heißt es in der Pressmitteilung. Rückläufig sei allerdings die Zahl der Taufen – 1281 Mal wurde das Sakrament gespendet, 123 Mal weniger als im Jahr 2016. Zur Erstkommunion sind im Kreis Kleve 1515 Kinder gegangen, das ist ein Plus von 62. Anders sieht es bei den Firmungen aus, die junge Katholiken im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren erleben. Deutlich weniger Jungen und Mädchen als noch im Vorjahr waren dabei: 961 gegenüber 1216 im Jahr 2016. Kirchlich geheiratet wird nicht mehr häufig, immerhin im vergangenen Jahr etwas öfter als zuvor: 356 Trauungen gab es, 18 mehr als 2016. Hingegen waren 2175 Katholiken zu bestatten, 21 mehr als 2016.

Der Bischof von Münster, Felix Genn, erklärt zu den Zahlen für das gesamte Bistum: „Vor gut zwei Monaten haben wir in Münster den Deutschen Katholikentag gefeiert. Kirche hat sich dabei von ihrer besten Seite gezeigt: Einladend und fröhlich, diskussionsfreudig und zuhörend, mit begeisternden Gottesdiensten und vielfältigen geistlichen Angeboten. Das ist nicht nur meine Wahrnehmung, sondern das waren übereinstimmend die Rückmeldungen, die uns erreicht haben.“ Wie das zu den Zahlen passe, die von einem Rückgang des kirchlichen Lebens zeugen? „Offenbar gibt es eine Kluft zwischen dem Alltag und einer Großveranstaltung wie dem Katholikentag. Umso wichtiger ist es, dass der Katholikentag eine nachhaltige Wirkung im kirchlichen Alltag entfaltet. Im Bistum Münster haben wird deshalb einen ,Kulturwandel’ vorgenommen. Kirche können wir nur mit den Menschen sein; die Menschen müssen stärker erfahren, dass wir gerne für sie da sind, gerade dann, wenn sie uns brauchen. Sie müssen auch intensiver erleben, dass wir nahe an ihrer Lebenswirklichkeit sind“, erklärt Genn. Ziel sei es unter anderem, Gottesdienste so zu gestalten, dass sie als „Gewinn“ für das Leben empfunden würden. Dabei könnten nicht nur Hauptamtler, sondern auch engagierte Ehrenamtliche gute Dienste leisten.

(RP)
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