Kreis Kleve Wenig Autos, viele Lkw

Kreis Kleve · Im Vergleich zu den Ballungszentren sind die Autobahnen im Kreis Kleve verhältnismäßig wenig befahren. Dafür donnert über A 57 und A 40 überproportional viel Schwerlastverkehr. Das sagt die jüngste Verkehrszählung.

 Auf der Autobahn A 57 ist im Schnitt besseres Durchkommen als auf der A 40. Über grenzüberschreitenden Autobahnstücke donnert jedoch überproportional viel Schwerlastverkehr.

Auf der Autobahn A 57 ist im Schnitt besseres Durchkommen als auf der A 40. Über grenzüberschreitenden Autobahnstücke donnert jedoch überproportional viel Schwerlastverkehr.

Foto: Andreas Woitschützke

Alle fünf Jahre führt die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Bergisch Gladbach im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums eine bundesweite Straßenverkehrszählung durch. Ob es um die Autobahnen A 3, A 40 oder A 57 geht oder um die Bundesstraßen (nicht nur) im Kreis Kleve — die Zählpunkte sind nahezu unendlich. Zuletzt saßen die Zähler im Jahr 2010 an den Bundesstraßen und Autobahnen, um das Verkehrsministerium mit Zahlen zu versorgen. Insgesamt ist die Fahrleistung gegenüber dem Jahr 2005 um 1,2 Prozent angestiegen. Wie Iris Schneidermann, Pressesprecherin des BASt der Rheinischen Post auf Anfrage mitteilte, werden diese Daten unmittelbar von Bund und Land genutzt, werden aber auch vor Ort zu Grunde gelegt, wenn es um akute Verkehrsprobleme geht.

Am Niederrhein ist die A 40 deutlich stärker belastet als etwa die A 57. Auf beiden grenzüberschreitenden Autobahnstücken gibt es überproportional viel Schwerlastverkehr. Im Bereich Straelen / Wachtendonk passierten pro Tag rund 36 500 Fahrzeuge die Zählstelle, davon 27,2 Prozent Schwerlastverkehr.

Der Schwerverkehr — gemeint sind Fahrzeuge über 3,5 Tonnen und Busse — wird gesondert aufgeführt. Am Kreuz Moers ist weit mehr los: 83 200 Fahrzeuge. Deutlich gemütlicher geht es auf der A 57 Richtung Grenze zu. Den Grenzübergang bei Goch nutzen täglich 13 200 Fahrzeuge (19,1 Prozent Lkw), Richtung Süden nimmt der Verkehr ständig zu. In Höhe Uedem sind es schon 23 000 Fahrzeuge, in Rheinberg 43 300. Rechtsrheinisch sieht es wieder anders aus: Während bei Elten täglich 30 900 Fahrzeuge über die Grenze fahren, davon 14 Prozent Lkw, werden es bis Rees weniger (25 000), und bis Oberhausen steigert sich die Anzahl auf etwa 120 000.

Wozu dienen diese Zahlen? Die Fachfrau Iris Schneidermann erklärt: "Wir sind ja nur das Forschungsinstitut und kennen uns in den Kommunen nicht aus. Ich weiß aber, dass örtliche Bürgerinitiativen sich gerne auf unser Datenmaterial berufen." Zudem nehme die Politik sie natürlich mit Interesse auf.

Die Verkehrsbelastungen, die die Zähler für einige Großstädte liefern, haben mit niederrheinischen Verhältnissen zum Glück wenig gemein. In Berlin wurden auf der A 1 Verkehrsbelastungen von durchschnittlich mehr als 170 000 Kraftfahrzeugen am Tag gezählt. Im Vergleich: Auf der A 57 zwischen Goch und Kleve waren es pro Tag 13 200.

"Unsere Mitarbeiter zählen an weniger frequentierten Teilstücken an sechs, an stark befahrenen Stellen an acht Tagen", erklärt Schneidermann.

Zu verschiedenen Tageszeiten, an Werk- wie an Feiertagen. Das Ergebnis wird auf 100 Fahrzeuge aufgerundet.

(RP/jul)
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