Umgehungsstraße Neues Schild soll Druck machen

UEDEM/kalkar/KERVENHEIM · „Nicht warten, starten“ steht auf dem Schild, das in Kehrum für den Bau der B67n wirbt. Jetzt wurde die Tafel abmontiert. Aber nicht, weil der Kampf um die Trasse vorbei ist.

 Mitarbeiter des Bauhofs montierten das wenig dekorative Schild ab.

Mitarbeiter des Bauhofs montierten das wenig dekorative Schild ab.

Foto: Latzel

Es ist eine dieser unendlichen Planungsgeschichten. Schon seit Jahrzehnten wird eine Verbindung von der rechten Rheinseite zur Autobahn 57 gefordert. Bislang quälen sich die Lkw über kleine Landstraßen bis zur Auffahrt nach Kervenheim. Daher fordern die Anliegerkommunen seit Jahren vehement den Bau der B 67n. Um auch gut sichtbar Druck zu machen, hatten die Bürgermeister Gerhardt Fonck (Kalkar) und Bruno Ketteler (Rees) ein Riesenschild an der Kreuzung in Kehrum enthüllt, an der die ausgebaute Schnellstraße zum Nadelöhr wird. „Nicht warten, starten“ prangte groß auf dem Schild. Beide Bürgermeister sind längst nicht mehr im Amt, Ketteler ist inzwischen nach Kalkar als Wirtschaftsförderer gewechselt, Fonck abgewählt. Die Zeit ging ins Land und auch am Schild nicht spurlos vorbei. Nach und nach verabschiedeten sich einzelne Teile. Ein schöner Anblick war die Tafel an der Straße nicht mehr, die doch auf eine so wichtige Thematik aufmerksam machte.

Daher haben viele Autofahrer am Montagmorgen aufmerksam verfolgt, dass das Schild abmontiert wurde. Ein Zeichen dafür, dass es bei dem Projekt jetzt konkret vorwärts geht, zumal zuletzt auch entsprechende Signale des Landes kamen?

Doch ganz so weit ist es noch nicht, wie Andrea Welbers von der Stadtentwicklungsgesellschaft Kalkar erläutert. „Das Schild war kein schöner Anblick mehr und wird daher erneuert“, sagt sie. Natürlich habe man die Zusage vom Land erfreut zur Kenntnis genommen. „Aber das Schild soll dort bleiben, bis der Bau der Straße wirklich konkret wird“, sagt sie. Die Kommune verfolge das Thema weiter intensiv und bleibe hartnäckig am Ball. „Das Schild soll auch ein deutliches Zeichen nach außen sein, dass wir nicht aufgeben“, erläutert Andrea Welbers. Das Schild soll daher in der nächsten oder übernächsten Woche wieder in neuer schöner Form aufgestellt werden. Nicht nur im Kreis Kleve wartet man sehnsüchtig auf den Bau der Straße. Auch in Marienbaum kann man den Neubau, der im Bundesverkehrswegeplan 2030 mit der Dringlichkeitsstufe „vordringlicher Bedarf“ steht, kaum abwarten. Die CDU-Landtagsabgeordnete Charlotte Quik hatte in der Sache einen Brief an NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst geschrieben. Seine Antwort im Juni ließ bei den Anliegerkommunen Hoffnung aufkommen: „Nach den Dispositionen des Landesbetriebes Straßenbau NRW soll das Planfeststellungsverfahren 2019 eingeleitet werden.“

 B67 Initiative Münsterland

B67 Initiative Münsterland

Foto: initiative münsterland

Dass die momentane Strecke bis zur Autobahnauffahrt Kervenheim nicht für die steigende Verkehrsbelastung ausgelegt ist, hatten Experten der Behörde Straßen NRW in einer Prognose für 2025 bereits ausführlich gezeigt. Dann könnten täglich bis zu 17.000 Fahrzeuge die Straße nutzen.

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