Kleve Wanderausstellung: Talente zu entdecken

KLEVE (RP) · (RP) Dass gerade Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben über Potenziale verfügen, zeigt eine neue Wanderausstellung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Niederrhein, die bis zum 24. August in der 1. Etage des Rathauses der Stadt Kleve während der Öffnungszeiten zu sehen ist.

 Wanderausstellung im Rathaus der Stadt Kleve, links Petra Stry vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf Niederrhein und rechts, die Fachbereichsleiterin Kultur der Stadt Kleve, Annette Wier

Wanderausstellung im Rathaus der Stadt Kleve, links Petra Stry vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf Niederrhein und rechts, die Fachbereichsleiterin Kultur der Stadt Kleve, Annette Wier

Foto: Stephan Derks, Stadt Kleve

In der Ausstellung werden sechs Unternehmen präsentiert und Frauen porträtiert, die auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt sind. Eindrucksvoll ist beispielsweise das Projekt des Unternehmens „discovering hands“. Hier kommt sehbehinderten Frauen eine wichtige Rolle bei der Tastuntersuchung in der ergänzenden Früherkennung von Brustkrebs zu. Inzwischen setzt das Unternehmen weltweit 40 sehbehinderte Frauen in der Krebsvorsorge ein. Eine dieser Frauen ist Filiz Demir, die an ihrem Arbeitsplatz von dem Fotografen Axel Breuer aufgenommen wurde. Hier sind ihre besonderen Stärken gefragt, das ausgeprägte Fingerspitzengefühl und eine geschulte Sensomotorik ermöglichen eine besondere Diagnose. Ein zweites Beispiel ist Andrea Gnott. Sie arbeitet als Gartenwerkerin für die Sportschule Wedau und bringt die Grünanlagen auf Trab und behauptet sich erfolgreich gegenüber ihren 14 männlichen Kollegen. Ihre geistige Beeinträchtigung, die ihren Weg einst in die Werkstatt der Albert-Schweitzer-Einrichtung für Menschen mit Behinderung führte, ist im Arbeitsalltag nicht erkennbar. Dirk König, technischer Leiter der Sportschule Wedau, lobt Frau Gnott und bestätigt: „Man merkt nicht, dass sie behindert ist. Sie hat gute Eigenschaften, ist pünktlich und zuverlässig.“ Die Ausstellung zeigt solche und weitere Talente von Frauen mit Behinderung in ihrem beruflichen Alltag. So sind auch Berufstätige aus der Sportbranche, der Medienwirtschaft und aus der betriebswirtschaftlichen Dienstleistung Teil der Ausstellung. Zudem zeigen Unternehmen mit ihren Aussagen, wie die Betriebe von der Beschäftigung profitieren. Die Portraits wandern im überlebensgroßen Roll-up-Format zu anderen Ausstellungsorten in der Region Niederrhein. Diese Ausstellung besteht aus sechs Roll-ups je 0,80 Meter und acht Roll-ups je 1,50 m Breite. Übrigens: Das Kompetenzzentrum ist eines von 16 landesweit, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW. Ihre Aufgabe ist es, die berufliche Chancengleichheit von Frauen voranzubringen und für kleine und mittlere Unternehmen den Fokus auf das Potenzial der weiblichen Fachkräfte zu setzen. Einer der Arbeitsschwerpunkte ist es, das verborgene berufliche Potenzial von Frauen mit Behinderung aufzuzeigen.

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