Kranenburg Wallfahrt feiert ihren Abschluss

Kranenburg · In der Stifts- und Wallfahrtskirche Kranenburg feierten Pilger und Geistliche das Kreuzamt der Vinzenzkonferenzen zur 15. Wallfahrt. Zentrales Thema war die Gelassenheit in der Beurteilung der Kirche. Pfarrer Christoph Scholten begrüßte unter anderem Domvikar Dr. Klaus Winterkamp.

 Bei der Wallfahrt der Vinzenzkonferenzen: (v.l.) Pfarrer Christoph Scholten, Domvikar Dr. Klaus Winterkamp, Wilfried Notten, Vizevorsitzender des Diözesanrates Münster, Diakon Günter Gendritzki, Vorsitzender der Vinzenzkonferenz Kranenburg.

Bei der Wallfahrt der Vinzenzkonferenzen: (v.l.) Pfarrer Christoph Scholten, Domvikar Dr. Klaus Winterkamp, Wilfried Notten, Vizevorsitzender des Diözesanrates Münster, Diakon Günter Gendritzki, Vorsitzender der Vinzenzkonferenz Kranenburg.

Foto: privat

In freudiger Erwartung der Vinzenzkonferenzen zur 15. Wallfahrt zu Ehren des seligen Frédéric Ozanam zum Wundertätigen Kreuz hieß Pfarrer Christoph Scholten seine Gäste und den neuen Kinderchor an St. Peter und Paul unter der Leitung von Philipp Kamps zur Pilgermesse willkommen: "Ich freue mich, dass Domvikar Dr. Klaus Winterkamp, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes und Geistlicher Beirat der Vinzenzkonferenzen, dieses Festhochamt mit uns feiert. Ich begrüße auch alle Einheimischen und alle Pilger aus nah und fern, die auf Einladung des Diözesanrates nach Kranenburg gekommen sind."

In seiner Predigt stellte Domvikar Dr. Winterkamp fest, es sei eine immer wieder gelehrte Glaubenswahrheit, dass die Sünder zur Kirche gehören. Von Anfang an "umfasst die Kirche Sünder in ihrem eigenen Schoß", zitierte er das letzte Konzil. Kein Geringerer als der seliggesprochene Kardinal John Henry Newman, eine der wohl größten religiösen Gestalten des 19. Jahrhunderts, habe es — genauso wenig wie jeder ehrliche Gläubige — nötig gehabt, Sünden und Mängel, Ärgernisse und Versagen zu verleugnen, zu vertuschen oder zu verringern. Newman blieb nicht in der Resignation stecken. Er verstand es, verunsicherten Gläubigern seiner Zeit Mut zu machen; Gottes Zusagen an die Kirche wichtiger zu nehmen als die Unzulänglichkeiten ihrer Glieder — seien es Päpste oder Konzilien — und auf bessere Tage zu hoffen. "Was wir von Newman lernen können, ist seine Gelassenheit und Nüchternheit in der Beurteilung der Kirche. Er wusste, dass die Kirche wahrhaft heilig ist, insofern sie von Gott ist", sagte der Domvikar.

Nach der Begrüßung der Vinzenzkonferenzen durch den Vizevorsitzenden des Diözesanrates Wilfried Notten im Bürgerhaus hielt Pastor Christoph Scholten den Festvortrag zum Thema "Kreuzwallfahrt Kranenburg". Er schlug den Bogen von Orten im Heiligen Land über Bibelaussagen im Neuen und Alten Testament bis zur Wallfahrt in Kranenburg früher und heute. Das Besondere der Kreuzwallfahrt sei ihre Entstehung aus der Eucharistie und ihre bleibende Verbindung mit ihr. Aus der verunehrten Hostie sei das "Wundertätige Kreuz" hervorgegangen. Die gleichnamige Skulptur auf dem Kreisverkehr Richtung Nimwegen aufgestellt weise Einheimische, Pilger und Gäste darauf hin.

Wenn auch Kranenburg nicht mit dem großen Wallfahrtsort Kevelaer zu vergleichen sei, so gelte auch dort das Wort Papst Johannes Paul II. vor 25 Jahren: "Die wirklichen Zentren der Welt- und Heilsgeschichte sind nicht die betriebsamen Hauptstädte von Politik und Wirtschaft, von Geld und irdischer Macht. Die wahren Mittelpunkte der Geschichte sind die stillen Gebetsorte der Menschen."

(RP/rl)
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