Kleve Von Haus zu Haus für den guten Zweck

Kleve · Julienne (7), Marten (7) und Carla (11) sind als Sternsinger der Gemeinde Heilige Dreifaltigkeit unterwegs. Unter dem Motto "Segen bringen – Segen sein" sammeln sie an den Türen für bedürftige Kinder.

 Julienne, Carla und Marten (v.l) in ihren Königsgewändern. Drei Tage lang sammeln sie als Sternsinger Spenden für Tansania.

Julienne, Carla und Marten (v.l) in ihren Königsgewändern. Drei Tage lang sammeln sie als Sternsinger Spenden für Tansania.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Julienne (7), Marten (7) und Carla (11) sind als Sternsinger der Gemeinde Heilige Dreifaltigkeit unterwegs. Unter dem Motto "Segen bringen — Segen sein" sammeln sie an den Türen für bedürftige Kinder.

Carla ist gut vorbereitet. Hinten auf ihren Stern aus Holz hat sie den Liedtext geklebt. Falls sie ihn tatsächlich mal vergessen sollte, kann sie so unauffällig einen Blick darauf werfen. "Aber eigentlich müssen wir nur die erste Strophe singen und die kann ich eh auswendig", sagt sie. "Ich auch!", ruft ihr kleiner Bruder Marten (7) stolz.

Die Geschwister hatten gestern ihren ersten Sternsinger-Einsatz in diesem Jahr. Für Carla ist das schon Routine. "Ich bin schon zum dritten Mal dabei", erzählt sie. Ihr Bruder und Freundin Julienne (7) hingegen sind ein bisschen nervös, für sie ist der Auftritt vor den Türen schließlich Neuland.

Nach einem kurzen Gottesdienst mit Pastoralreferentin Verena Kristau in der Pfarrkirche geht es endlich los. Begleitet werden die drei von Betreuer Stefan Beisel. Der 19-Jährige war früher selbst Sternsinger und läuft nun schon seit einigen Jahren als Betreuer mit. Sein Rat ist gefragt. "Nicht den Segenszettel in den Briefkasten werfen", ruft er den drei Königen gleich am ersten Haus in der Straße Leitgraben zu. Die Bewohner sind nicht zu Hause und sollen eigentlich nur ein Schreiben bekommen, in dem sie aufgefordert werden, den Segen in der Kirche abzuholen und dabei auch eine Spende für Kinder in Tansania zu hinterlassen.

Für die sammeln Julienne, Marten, Carla und ihre Sternsingerkollegen nämlich. "Für diese Kinder könnt ihr ein Segen sein", hatte Verena Kristau ihnen vorher in der Kirche gesagt. Gleich an der zweiten Tür klappert es fünfmal in Juliennes Sammeldose. Außerdem gibt es Reiseproviant in Form von Fruchtgummi.

Die Drei haben zwei verschiedene Segenszettel dabei. Grüne und gelbe. "Die grünen sind für alle und die gelben sind für besondere Menschen", erklärt Julienne. Besondere Menschen, das sind Familienmitglieder oder Freunde. Die Bewohnerin in Hausnummer 17 ist ein solcher besonderer Mensch. "Da wohnen wir", verrät Carla lachend. Ihre Mutter öffnet die Tür und verteilt nochmal Getränke an die fleißigen Sammler.

Drei Häuser weiter brauchen sie gar nicht erst zu klingeln, da ist sich Marten sicher. "Da wohnen die Studenten. Die schlafen bestimmt noch", ruft Marten. Julienne und Carla versuchen es trotzdem und siehe da: Martens Vorurteile werden widerlegt. Gleich zwei Studentinnen kommen an die Tür, freuen sich über den schönen Gesang und werfen auch was in die Büchse.

Zum Glück ist es nicht kalt. "Letztes Jahr hatten wir Glatteis und ich bin dauernd ausgerutscht", erzählt Carla. 300 Euro hat ihre Gruppe im letzten Jahr in der Büchse gehabt. Und auch dieses Jahr klappert die Büchse schon ordentlich. "Wir haben bestimmt schon 20 Euro drin", meint Julienne. "Ne, das ist mehr", sind sich Carla und Marten einig.

Auch der Süßigkeitenbeutel, den Betreuer Stefan tragen muss, füllt sich immer mehr. Doch trotz des klebrigen Proviants freuen sich die Drei am meisten auf das Mittagessen. "Ich hab gehört, es gibt Hamburger", sagt Carla.

(RP)
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