Kreis Kleve Von der Jagdtradition zum Konzert

Kreis Kleve · Die Tradition des Jagdhorn-Blasens ist bereits viele tausend Jahre alt. Dabei gibt es für jedes erlegte Wild ein Signal. Beim Bläsertreff der Kreisjägerschaft Kleve im Forstgarten konnte man sich jetzt davon überzeugen.

 Willi Schweers und seine 100 Jagdhornbläser traten im Klever Forstgarten auf. Mit dem Fürstengruß und dem Signal "Auf zur Jagd" eröffneten sie das Programm.

Willi Schweers und seine 100 Jagdhornbläser traten im Klever Forstgarten auf. Mit dem Fürstengruß und dem Signal "Auf zur Jagd" eröffneten sie das Programm.

Foto: G. Evers

"Es blies ein Jäger wohl in sein Horn", so schallte es beim 19. Kreisbläsertreffen durch den Klever Forstgarten. Alle zwei Jahre treffen sich die Bläsergruppen der Kreisjägerschaft Kleve, diesmal waren sieben Gruppen gekommen.

Den Auftritten war eine Prüfung voraus gegangen, wobei alle zehn Prüflinge, der Jüngste war sieben Jahre alt, das Bläserhutabzeichen mit dem Wappen von NRW errangen. Aus 14 Prüfungssignalen wurden fünf ausgelost, wobei die Kandidaten die erste Stimme mit dem Fürst-Pless-Horn blasen mussten. Danach gab es einen gewaltigen Auftakt, als mehr als 100 Jagdhornbläser unter der Leitung von Willi Schweers gemeinsam den Fürstengruß "Begrüßung" zu Gehör brachten und mit dem Signal "Auf zur Jagd" das Programm eröffneten.

Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Gerhard Thomas, hieß die Jagdhornbläser willkommen. "Hier geht es nicht um einen Wettstreit, sondern um Freundschaft und die Pflege dieser schönen Musik", sagte er. Theo Brauer freute sich, die Kreis Klever Bläser zum ersten Mal in seiner Eigenschaft als Bürgermeister der Stadt Kleve begrüßen zu können. Er wünschte den Bürgern einen angenehmen Hörgenuss von Naturklängen in einer wunderbaren Umgebung und den Aktiven für ihre Leidenschaft weiter eine gute Perspektive.

Der Obmann für das Jagdhornblasen in der Kreisjägerschaft Kleve, Hermann Brendieck, stellte dann in zwei Auftritten die einzelnen Gruppen und ihre Darbietungen vor. Das organisierte Jagdhornblasen habe im Kreis Kleve eine lange Tradition, führte er aus. So feierten die Gocher vor zwei Jahren ihren 50. Geburtstag, und die Kranenburger begingen 2009 ihr 40-jähriges Bestehen.

Das Blasen von Hörnern bei der Jagd sei viele tausend Jahre alt. Ursprünglich sei auf Tierhörnern geblasen worden, um die Jagden zu organisieren oder dem erlegten Wild eine letzte Ehre zu erweisen. So gebe es für jede jagdbare Kreatur das passende Signal. Auch durch den Forstgarten erklangen die Signale "Sau tot" und "Elch tot".

Die Konzertmuschel im Forstgarten trug mit ihrer ausgezeichneten Akustik zum Genuss der Musikstücke auf den kleinen Fürst-Pless-Hörnern und den großen Parforce-Hörnern bei. Alle Stücke wurden in "B" vorgetragen, eine Ausnahme bildete der Hegering Uedem mit Darbietungen in "Es". Und so traten das Bläsercorps Halali Emmerich-Kleve, die Bläsergruppe Kranenburg, der Hegering Kevelaer-Weeze, Hift Goch und die Hegeringe aus Uedem, Kalkar und Geldern-Issum auf das Podium mit einem Repertoire, dessen Bandbreite vom Jagdsignal bis zum anspruchsvollen konzertanten Stück reichte.

Alle anwesenden Bläser beendeten mit den Signalen für "Jagd vorbei" und "Halali" ein ungewöhnliches Konzert, das großen Anklang bei den zahlreichen Besuchern fand.

Eine besondere Note bekam der Hörnerklang im Forstgarten darüber hinaus durch die Schau von Jagdgebrauchshunden. Der Obmann für das Hundewesen, Ludwig Hermanns, stellte die einzelnen Rassen vor und erläuterte die jagdlichen Eigenschaften der treuen Begleiter der Jäger.

(RP)
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