Kreis Kleve Vom Geschäft mit Lebensmitteln

Kreis Kleve · "Agribusiness" handelt vom Handel rund um Agrarerzeugnisse, dessen Erzeugung und auch deren Vermarktung. Prof. Dr. Dagmar Mithöfer und Prof. Dr. Dietrich Darr stellen den Studiengang der Hochschule Rhein-Waal vor.

 Prof. Dagmar Mithöfer, Regina Willems, Christian Dieckmann, Max Willmsen-Schreuder und Prof. Dr. Dietrich Darr.

Prof. Dagmar Mithöfer, Regina Willems, Christian Dieckmann, Max Willmsen-Schreuder und Prof. Dr. Dietrich Darr.

Foto: Klaus Stade

Es geht um nichts Weniger als das, was auf den Tisch kommt: Was essen wir, woher kommt es, und wenn ja, wie viel gibt es davon? Wie wird es transportiert, wie angebaut, aufgezogen? Wie saisonal abhängig ist es? Doch damit nicht genug — es muss ja auch den Weg auf den Tisch finden.

Dann geht es mit den Fragen weiter: Welches Unternehmen kann die in Rotterdam gelöschte Ladung in den kleinen Laden an der Ecke bringen oder in den Supermarkt, so zeitig, dass die schöne Frucht nicht schon verdorben ist, wenn sie schmackhaft bunt ihren Verbraucher finden soll?

Und welche Frucht will der Verbraucher überhaupt? Es ist ein internationales, weit verzweigtes wie spannendes Geschäft, mit dem sich die Absolventen des Studiengangs Agribusiness auseinandersetzen. Da ist klassisches Kaufmannswesen wie zu Hanse-Zeiten ebenso gefragt wie die Kenntnis von Ackerbau und Viehzucht, von den Wertschöpfungsketten und der Vermarktung von Lebensmitteln.

"Das ist ein Markt, der derzeit ziemlich in Bewegung ist", sagt Prof. Dr. Dagmar Mithöfer von der Hochschule Rhein-Waal. Auf der einen Seite will der Verbraucher jede Frucht zu jeder Jahreszeit, andererseits werden Ökologie und regionale Vermarktung groß geschrieben. "Es wird immer mehr in hochwertige Nahrung investiert", sagt Prof. Dr. Dietrich Darr. Die beiden Wissenschaftler begeistern für den Studiengang Agribusiness an der Hochschule Rhein-Waal.

Das ist der Studiengang, der ganz oben auf der Agenda stand, als es die Hochschule noch gar nicht gab. Die Region wollte gut ausgebildete Fachkräfte für den Handel rund um den Agrarsektor haben. Ein Handel, der sich nicht nur auf die Frucht beschränkt, das ist ein weites Feld: "Es geht auch um Saatgut, um Landmaschinenbau", sagen Mithöfer und Darr. Beide wissen, dass ihre Studenten künftig gefragt sein werden, als Kaufleute, als Dienstleister, als Betriebsberater, als sehr gut ausgebildete Fachleute.

"Ich finde spannend, was hier alles über die Ausbildung im Groß- und Außenhandel hinausgeht. Die Fragestellungen gehen tiefer. Ich habe das Gefühl, dass wir später in diesem Bereich noch etwas bewegen können", sagt Regina Willems, die im dritten Semester Agribusiness studiert, nachdem sie eine Ausbildung absolviert hatte. Denn neben den klassischen betriebswirtschaftlichen Fächern lernt man die Naturwissenschaften kennen, setzt sich mit der Politik auseinander, die einen immensen Einfluss auf das Geschäft haben kann.

Klar, dass eine Exkursion nach Brüssel obligatorisch ist. Aber es geht auch in die Betriebe — denn wie bei allen Studiengängen wird die Praxisnähe groß geschrieben. Christian Dieckmann hat so im letzten Semester einen Business-Plan für eine fiktive Mini-Company für Bio-Nahrungsmittel erstellt — die Gewinnmarge war recht gering, stellte er fest.

Rund ein Drittel des Studiengangs ist Ökonomie, hinzu kommen Technik, Sozial- und Politikwissenschaften, aber auch Mathematik und Recht.

(RP/rl)
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