Volksfest Kranenburg knallbunt

Kranenburg · Die Kranenburger Kirmes hat sich einen festen und vor allem guten Ruf unter den Feierwilligen zurückerobert. Mit einem überarbeiteten Platz, größerem Angebot und guten Ideen zieht das Volksfest wieder Menschen aus allen Altersklassen an.

Wenn das Feuerwerk über Kranenburg abbrennt, ist das Ende der Kirmes gekommen.

Wenn das Feuerwerk über Kranenburg abbrennt, ist das Ende der Kirmes gekommen.

Foto: dpa, flm

Heutzutage ist es nicht einfach, Menschen für etwas zu begeistern. Das haben die Organisatoren der Kranenburger Kirmes mehrere Jahre erfahren müssen. Viel Fest und wenig Volk prägten die Kirmes. Doch zeigt der Trend klar nach oben. Im vergangenen Jahr gehörte Kranenburg zu den wenigen Orten, in denen das Volksfest stattfinden konnte. Tests am Eingang machten es möglich. 2021 war ein voller Erfolg. „Wenn man bedenkt, dass wir damals eine Inzidenz von zwölf hatten und heute von über 500, so hat sich doch einiges verändert“, blickt Joachim Janßen, Vorsitzender vom Kranenburger Kirmeskomitee, zurück. Ein Vorteil wird sein, dass in der Grenzfeste überhaupt gefeiert wurde. Und nicht schlecht. Die wird etliche Rummel-Besucher auch in diesem Jahr auf den Platz hinter dem Einkaufszentrum ziehen. Auch weil es sich nicht allein um attraktive Fahrgeschäfte dreht, sondern auch um Klassiker wie Bratwurst, Bier und Begeisterung.

So lautet das Motto des Volksfests in diesem Jahr „Kirmes Kranenburg knallbunt“. Von Freitag, 12. August, bis Montag 15. August, wird auf dem Platz gefeiert, der im vergangenen Jahr neu befestigt wurde. Was verändert sich gegenüber 2021? „Zunächst gibt es an den vier Tagen ausschließlich Livemusik. Wir haben lange überlegt, ob wir das ausprobieren sollen“, sagt Thijs Jansen vom Kirmeskomitee. Im vergangenen Jahr sorgte auch noch ein DJ für Stimmung. Mit Undercover, Kaliber und Moonlights haben die Organisatoren drei Coverbands verpflichtet, wobei Moonlights an zwei Tagen auf der Bühne stehen. Topbands, so die Veranstalter. Von Helene Fischer bis Toto hätten die Musiker alles drauf. Was geblieben ist: Festwirt ist weiterhin Sascha Pouwels, der die Gaststätte „Zum Löwen“ führt.

Ein Vorteil der Kirmes ist auch der Termin. An dem Wochenende gibt es kaum Konkurrenzveranstaltungen. Was Zeltaufbau, Bierbänke und Bierwagen betrifft, haben die Kranenburger in den vergangenen Jahren reichlich Erfahrung gesammelt. So will man etwa das Zelt zur Hälfte öffnen, um jetzt eine bessere Verbindung zum Biergarten unter dem freien Himmel zu schaffen. Überlegt hat sich das Kirmeskomitee auch die Erweiterung des Biergartens. Der wird jetzt gleich auf die Höhe des Zeltbodens gesetzt. Der Ein- und Ausgang ist weiterhin allein vom Einkaufszentrum möglich. Das habe sich im vergangenen Jahr bewährt, so die Veranstalter. Der Rest des Platzes ist umzäunt. An allen Tagen ist der Eintritt kostenlos.

Zum Standardangebot, das auf keiner Kirmes der Größenordnung von Kranenburg fehlen darf, gehört der Autoscooter. Der wird hier auf dem Festplatz stehen. Das Fahrgeschäft reist aus Essen an. Größere kann man kaum davon überzeugen, zu kommen. Für einen Breakdancer, oder ähnliche dieser Größenordnung, ist das Volksfest an der Grenze zu klein. Buden und Fahrgeschäfte für Nachwuchs werden den Platz füllen. Für Schausteller gibt es jedoch ein nicht unbedeutendes Argument, sich für die Kranenburger Kirmes zu entscheiden. Standgebühren werden hier nicht erhoben. Der Menschenkicker war im vergangenen Jahr mehr als nur schönes Beiwerk und wird deshalb erneut aufgebaut.

Die Kirmes wird klassisch vom Bürgermeister eröffnet. Ferdi Böhmer wird am Freitag, 12. August, gegen 19 Uhr, das erste Fass anstechen. Dass der Verwaltungschef hier größere Probleme haben wird, glaubt Janßen nicht. „Der hat das schon häufiger gemacht“, sagt Janßen. Einen guten Grund das Volksfest zu besuchen, haben die Kirmesfreunde für Jugendliche geschaffen. Jede Gruppe, die aus zehn Personen besteht, bekommt am Montag ein Freibierfass.

Der Tag für die Kinder wird am Montag, 15. August, sein. Dazu gehört unter anderem Kinderschminken, der zaubernde Clown Bibo und reichlich Freichips. Mittlerweile haben die Kirmesfreunde einige Sponsoren gewinnen können, die mindestens 100 Euro spenden. Sie sorgen auch dafür, dass Kinder mit zahlreichen Chips versorgt werden können.

Schützenfest: Drei Jahre regierten Königin Maria und Prinzgemahl Marco den Schützenverein Kranenburg-Scheffenthum. Die Regentschaft neigt sich dem Ende zu. So findet das Königsschießen am Sonntag, 31. Juli, ab 16.30 Uhr, am Schützenhaus statt. Zuvor treffen sich die Offiziere um 13.45 Uhr, um unter den Klängen des Musikvereins Kranenburg das Königspaar abzuholen. Um 15 Uhr findet am Rathaus der traditionelle Empfang durch Bürgermeister und Ortsvorsteher statt, die auch später die Schießwettbewerbe eröffnen werden.

Nach 2019 findet diesmal der Festumzug und Krönungsball wieder am Kirmessonntag, 14. August, statt. Somit hat sich auch das zeitliche Konzept geändert. Damit die Kirmesgäste früher in den Genuss der Livemusik kommen, treffen sich Offiziere und Schützen bereits um 15.30 Uhr am Vereinslokal Hünnekes. Auch hier begleitet der Musikverein Kranenburg den Festumzug mit dem neuen Königspaar und Thron zum Festzelt. Gegen 16.30 Uhr findet am Rathaus der Vorbeimarsch zu Ehren des neuen Königspaares statt. Der Krönungsball wird dann bereits um 17 Uhr beginnen, sodass um 18 Uhr die offizielle Umkrönung starten kann. Im kommenden Jahr begehen die Kranenburger Schützen ein großes Jubiläum. Dann feiert der Verein sein 100-jähriges Bestehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort