Kleve Vier Häuser für den Minoritenplatz

Kleve · Das Architekturbüro Hülsmann/Thieme/Minor (HTM) stellte eine Planung als Idee für den Minoritenplatz vor. Die drei Architekten wollen diese Pläne, die ohne Investor entstanden sind, im April oder Mai in der Hochschule präsentieren.

 Vier Wohnhäuser würden die HTM-Architekten auf den Minoritenplatz setzen. Die in der Abbildung weißen Häuser wären aufwendig verklinkert.

Vier Wohnhäuser würden die HTM-Architekten auf den Minoritenplatz setzen. Die in der Abbildung weißen Häuser wären aufwendig verklinkert.

Foto: HTM

Mit dem Fünf-Finger-Modell für den Minoritenplatz gelang es den Klever Architekten Hülsmann und Thieme zusammen mit ihrem Hamburger Kollegen Ekkehard Voss, die verfahrene Diskussion um den Minoritenplatz aufzubrechen und eine Bebauung aufzuzeigen, die machbar sein und von einer Mehrheit getragen werden könnte. Gestern stellten die Klever ein weiteres Denkmodell vor, wie man den Platz bebauen könnte. Ausführlich wollen sie den Klever Bürgern ihre Ideen im Audimax der Hochschule vorstellen und dann auch Rede und Antwort stehen. Das soll Ende April/Anfang Mai sein. "Wir verhandeln mit der Hochschule noch über den genauen Termin", sagt Friedhelm Hülsmann, der gestern auch betonte, dass es keinen Investor hinter der Planung gebe und man eine handwerklich hochwertige Ausführung vorschlage.

Es sind jetzt vier Finger, die Hülsmann, Christian Thieme und ihr neuer Partner Kevin Minor (HTM-Architekten) auf den Platz stellen würden. Die Gebäude halten sich an die Winkeligkeit, die das Siegermodell C für die Bebauung vorgeben. Sie richten sich in den Höhen mit vier Geschossen nach der Volksbank, bleiben aber mit den flachen Walmdächern unter der Rathaus-Höhe. Das Erdgeschoss des ersten und zweiten Gebäudes und das des dritten und vierten Gebäudes sind miteinander verbunden und bieten so jeweils rund 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Die kann theoretisch an zwei größere Ankermieter oder auch an viele kleinere Geschäfte vermietet werden, erklären die Architekten.

Kleve: Vier Häuser für den Minoritenplatz
Foto: Matthias Grass

Die Bauten sind klar gegliedert: Unten ein Sockelgeschoss, dessen Fensteraufteilung an einen Arkadengang erinnert, darüber drei Etagen mit Wohnungen und schließlich im Dachgeschoss Penthäuser. Insgesamt würden dort 80 zum großen Teil geförderte Wohnungen entstehen, die ein bezahlbares und attraktives Wohnen in der Innenstadt möglich machen würden. Die Fassaden sollten aufwendig verklinkert werden und jedes Haus könnte so durch unterschiedliche Steine eine andere Anmutung bekommen, auch wenn sie alle die gleiche Architektur aufweisen, sagt Hülsmann.

Zwischen dem ersten und zweiten und dem dritten und vierten Wohnbau wäre das Erdgeschoss durchgezogen. Dort würden große Tore in die Geschäftsräume führen, darüber wären Parks für die Bewohner des Hauses. Zwischen dem zweiten und dem dritten Gebäude sehen die Architekten eine Straße vor. Aber: "Wir möchten diesen Bereich möglichst autofrei halten", sagt Hülsmann. Deshalb haben die drei eine Tiefgarage geplant, die unter den Bauten liegt und 184 Stellplätze bietet. Das wären dann noch knapp 100 Plätze für Gäste der Stadt, wenn man die Anwohner-Stellplätze für die 80 Wohnungen abzieht.

Diese Tiefgarage haben HTM-Architekten hinter die in der Erde verborgenen alten Stadtmauern Kleves gelegt. Sie würde auch die Tiefgaragen vom Rathaus, von der Volksbank und der Deutschen Bank erschließen. Dazu müssen die Planer nur 1,5 Meter tief ausbaggern und befänden sich mit der Parkebene deutlich überm Wasser des Kermisdals. Mit der abgebaggerten Erde würde das Niveau zwischen Volksbank, Deutscher Bank, den vier Fingern der Wohnhäuser und dem Arntz-Turm ausgeglichen, so dass alles auf einer Ebene liegt und man auf die dann noch einmal deutliche breitere Wallgrabenzone hinunterguckt. Das würde der Stadt eine saubere Kante zum Wallgraben hin geben und ein autofreies Quartier zwischen Volksbank und Rathaus. bringen. Hülsmann betonte bei der Vorstellung die hochwertige Ausstattung, die man bei den Häusern an dieser wichtigen Stelle unbedingt anstreben müsse. Er ist zuversichtlich, dass sich diese Qualität auch im geförderten Wohnungsbau umsetzen lasse.

(RP)
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