Fußballfeld verwüstet VfR Warbeyen sichert Sportplatz jetzt vor Randalierern
Kleve · In der Nacht zu Sonntag fuhr ein Autofahrer auf den Nebenplatz des Fußballklubs VfR Warbeyen, um größtmöglichen Schaden anzurichten. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei gefasst. Der Verein hat den Platz nun abgesichert.
Am Tag nachdem der Nebenplatz des VfR Warbeyen das Ziel blinder Gewalt wurde, sind die Vereinsverantwortlichen zur Tat geschritten. Am Montagvormittag wurden rot-weiße Sperrpfosten am Sportplatz Duvenpoll installiert, damit Vandalen nicht erneut mit einem Auto auf den Rasen fahren können. „Es ist unglaublich, dass wir überhaupt zu solchen Maßnahmen greifen müssen. Aber wir sahen uns zu diesem Schritt gezwungen“, sagt Christian Nitsch, Vorsitzender des VfR Warbeyen.
Um 1.42 Uhr in der Nacht zu Sonntag wurde der Vereinsboss benachrichtigt, dass der Naturrassen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war, weil ein Autofahrer Runden auf dem Platz gedreht hatte. „Es ist schwer, Worte für diese Tat zu finden. Sie trifft unseren Verein ins Mark. So etwas bedroht das Ehrenamt“, sagt Nitsch.
Es ist nicht das erste Mal, dass der VfR Warbeyen Opfer eines irrlichternden Autofahrers wurde. Bereits am zweiten Weihnachtstag 2019 hatte ein damals 18-Jähriger mit einem Geländewagen im großen Stil für Schäden gesorgt. Nun war gegen Mitternacht ein Autofahrer auf dem Rasenplatz unterwegs, Anwohner hatten die Polizei verständigt. Ein Verdächtiger konnte in direkter Nähe festgenommen werden. „Die Polizei hat super schnell reagiert“, sagt Nitsch, der den Schaden am frühen Sonntagmorgen mit seinen Vorstandskollegen untersuchte.
Die Furchen im Rasen seien bis zu 15 Zentimeter tief, vor mehr als drei Jahren waren es teilweise 20 Zentimeter. Dafür seien es mutmaßlich deutlich mehr Spurrillen, so Nitsch. Ein Ballfangnetz hinter einem der Fußballtore ist zerrissen, dort dürfte der Täter auf den Rasen gefahren sein. „Der junge Mann muss sich eine ganze Weile auf dem Sportplatz aufgehalten haben. Er hat keine Verbindung zu unserem Verein, es geht einfach nur um sinnlose Zerstörung. Die Schäden tun uns weh. Vielleicht sind sie sogar noch umfangreicher als 2019“, so Nitsch.
Der Trainingsbetrieb der Mädchen und Herren müsse vorerst eingestellt werden. „Den Aktiven wurde für Monate die Möglichkeit genommen, ihrem Sport nachzugehen“, sagt der Klubboss. Am Sonntag wurde das bereits nach der vorherigen Tat beauftragte Fachunternehmen in Kenntnis gesetzt. Die Experten sollen nun eine fachliche Einschätzung der Schadensfolgen geben. Im vergangenen Sommer wurde der Rasen noch umfangreich überarbeitet, am Freitag waren die Strafräume erneuert worden — vergebene Mühe. Nach Ostern hätte auf dem Rasen wieder gekickt werden sollen, doch daraus wird nichts. Die Reparaturarbeiten dürften aufwendig sein. Denn: Der Platz verfügt über keine Drainage, er entwässert über den Grund. „Das wird es sehr mühsam machen“, sagt Nitsch im Gespräch mit unserer Redaktion.
Als sich die Polizisten dem Tatort näherten, stießen sie auf fünf Fahrzeuge und eine Gruppe von Menschen. An einem Suzuki ließen sich „frische und außergewöhnlich umfangreiche Schmutz- und Grasanhaftungen“ feststellen, so die Klever Polizei auf Anfrage unserer Redaktion. Die Beamten hätten die Personalien des 19-jährigen Fahrzeughalters aufgenommen und dessen Auto sichergestellt. Eine Strafanzeige wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung wurde gestellt, die Ermittlungen laufen. Die übrigen am Tatort angetroffenen Personen werden noch als Zeugen vernommen. „Ich erwarte, dass sich die Eltern des Täters bei mir und dem VfR Warbeyen melden“, sagt der Vereinschef.
Es handelt sich allerdings nicht um den Täter aus 2019, der damals nicht nur den Rasenplatz in Warbeyen, sondern auch die Golfplätze in Moyland und Niedermörmter umgepflügt hatte. Erst Ende der vergangenen Woche sei der Verein von seinem Anwalt informiert worden, dass nach mehr als drei Jahren gegen den in Kalkar wohnhaften Niederländer Zwangsvollstreckungsmaßnahmen in Auftrag gegeben worden seien. Ein Sachschaden von knapp 35.000 Euro war damals entstanden, hinzu kamen Anwaltskosten von 7000 Euro. „Wir sahen uns auf einem guten Weg. Der Täter hatte dem Mahnbescheid nicht widersprochen, die Zwangsvollstreckung hätte anlaufen können“, sagt Nitsch. Doch nun wartet erneut eine Menge Arbeit auf den Klub.
Zum Hintergrund: Die Fußball-Teams des VfR Warbeyen, dessen erste Frauenmannschaft in der Regionalliga um Punkte kämpft, spielen und trainieren derzeit auf drei Sportanlagen im Klever Stadtgebiet. Am Bresserberg, in Kellen und in Warbeyen sind die Schwarz-Weißen aktiv – durchaus eine organisatorische Kraftanstrengung für die Verantwortlichen. Zudem hofft der Klub unverändert auf einen neuen Kunstrasenplatz am Duvenpoll.