Kleve Verfahren gegen Pfarrer beantragt

Kleve · Der Fall des Konflikts zwischen einem Pfarrer und Polizeibeamten geht in die nächste Runde. Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, das Hauptverfahren gegen den Pfarrer vor dem Amtsgericht Kleve zu eröffnen.

Dem Geistlichen wird Diebstahl und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Wie der Direktor des Amtsgerichts, Klaus Hommels, bestätigte, ist der Antrag bei Gericht eingegangen — über eine Eröffnung des Verfahrens ist aber noch nicht entschieden worden.

Den Ausführungen der Staatsanwaltschaft zufolge war der Pfarrer am 3. April vergangenen Jahres mit seinem Sohn auf der Polizeiwache, weil diesem ein Fahrraddiebstahl vorgeworfen wurde. Nachdem der Sohn das Vernehmungsprotokoll gelesen und handschriftlich verändert hatte, habe der Vater das Papier gefaltet und in die innere Brusttasche seines Sackos gesteckt. Auf die Aufforderung, die Protokolle zurückzugeben, weil man sonst mit körperlicher Gewalt vorgehen müsse, habe der Beschuldigte nicht reagiert.

Als sich die Beamten dann daran machten, ihm das Papier wegzunehmen, habe er sich gegen den Zugriff gewehrt und seine Hände vor dem Oberkörper verkrampft. Als er sich schließlich auf dem Weg aus dem Büro machte, hätten die Beamten den Pfarrer überwältigt und das Papier an sich genommen. Dabei erlitt der Pfarrer laut Anklageschrift Abschürfungen im Bereich der Rippen, seine Armbanduhr wie auch sein Jackett wurden beschädigt.

Ein Ermittlungsverfahren gegen die Beamten ist bereits eingestellt worden. Es sei weder ein hinreichender Tatverdacht wegen Körperverletzung im Amt noch wegen einer Sachbeschädigung gegeben.

(lukra)
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