Kleve-Materborn Unwetter: Feuerwehr im Dauereinsatz

Kleve-Materborn · Der Starkregen hat in Kleve für weit mehr als 100 Feuerwehreinsätze gesorgt. Alle Kräfte waren unterwegs, es wurde Unterstützung aus Emmerich angefordert. Keller unter Wasser, Gullideckel kamen hoch, Autos steckten fest.

 Auf der Albersallee kam das Wasser fontänenartig aus den Gullideckeln geschossen, weil die Abflusskanäle die Regenmassen nicht mehr aufnehmen konnten. Teilweise kamen Autos nicht mehr durch, da das Wasser zu hoch auf der Straße stand.

Auf der Albersallee kam das Wasser fontänenartig aus den Gullideckeln geschossen, weil die Abflusskanäle die Regenmassen nicht mehr aufnehmen konnten. Teilweise kamen Autos nicht mehr durch, da das Wasser zu hoch auf der Straße stand.

Foto: Markus van Offern

Als sich der Himmel gegen 18 Uhr verdunkelte, war klar, dass sich das Kleverland auf was gefasst machen musste. Bis zu 50 Liter Regen prasselte innerhalb der nächsten Stunde auf jeden Quadratmeter. Gegen 20 Uhr hieß es bei der Feuerwehr Kleve auf Anfrage: Die Lage ist chaotisch, es gehen pausenlos Notrufe ein.

Bis in die Nacht hinein wurde die Feuerwehr Kleve zu weit mehr als 100 Einsätzen gerufen. Alle verfügbaren Kräfte waren im Einsatz. "Wir mussten die Kollegen aus Emmerich zur Unterstützung rufen", sagte Kleves Feuerwehr-Chef Ralf Benkel. Unzählige Keller waren vollgelaufen, Gullideckel kamen hoch, weil die Wassermassen aus den Kanälen schossen, Autos blieben stecken, weil das Wasser auf den Straßen kniehoch stand.

Besonders erwischt hatte es Kleves größten Ortsteil Materborn. Dort und in Reichswalde war die Feuerwehr im Dauereinsatz. In sehr vielen Häusern waren die Keller voll Wasser gelaufen. In der Dorfmitte rannten einige Anwohner aus ihren Häusern auf die Straßen, weil sie sich nicht mehr zu helfen wussten. Mehrere Straßen wie Annaberg und Schlehhecke mussten gesperrt werden, damit die Feuerwehr die Keller leerpumpen konnte. Auch das Technische Hilfswerk war dort im Einsatz. In einem Regenrückhaltebecken ist das Wasser über die Ufer getreten. Die Anwohner rund um die Berliner Straße hatten mit Schlamm zu kämpfen, der kurz davor war, in ihre Häuser zu laufen. Es gab auch Blitzeinschläge in Häusern, glücklicherweise kam es jedoch nicht zu Bränden.

Auch den Bereich rund um das Einkaufszentrum eoc in der Klever Oberstadt hatte es schlimm getroffen. Auf dem Parkplatz und auf der angrenzenden Hoffmannallee stand der gefallene Regen 30 Zentimeter hoch. Auf der Albersallee kam das Wasser fontänenartig aus den Gullideckeln geschossen, weil die Abflusskanäle die Regenmassen nicht mehr aufnehmen konnten.

Auch in Bedburg-Hau wurde die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen gerufen. Im Bereich Dr.-Engelsstraße/Triftstraße musste die Feuerwehr mehrere umgekippte Bäume aus dem Weg räumen. An der Straße Honigsberg waren mehrere Keller mit Wasser vollgelaufen und mussten von der Feuerwehr leergepumpt werden. An der Breiten Straße ist ein Blitz in ein Haus eingeschlagen. Der Johann-van-Aken-Ring war zeitweilig überflutet, so dass die Feuerwehr die Abflüsse freiräumen musste. In Kranenburg waren die Schäden geringer.

(RP)
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