Unwetter im Kreis Kleve Gewitternacht - Land unter in Uedem und Keppeln

Kreis Kleve · Knietief stand das Wasser auf den Straßen in Uedem und Keppeln, in Kalkar liefen nach dem Starkregen Keller voll. Kalkarer Wehr hatte 22 Einsätze. In Kleve, Bedburg-Hau und Kranenburg nur wenige Einsätze.

 Der Platz vor St. Jodocus ist mit Schlamm bedeckt. Die Aufräumarbeiten gehen voran.

Der Platz vor St. Jodocus ist mit Schlamm bedeckt. Die Aufräumarbeiten gehen voran.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Im Schritttempo bahnt sich der Schlepper den Weg durch knietiefes Wasser: Die Dorfstraße in Uedem-Keppen steht unter Wasser. Die Kanäle haben den Starkregen beim schweren Gewitter in der Nacht zu heute, 5. Juni, nicht mehr abführen können. Keller liefen voll, Straßen wurden unpassierbar. Beeindruckend beschreibt das Video die Fahrt auf dem Trecker durch die  Nacht. Andrea Franken hat es auf ihre FB-Seite gestellt. Es zeigt, was in Uedem passiert ist: Land unter.

Das bestätigt am Samstag auch Uedems Feuerwehrchef Alexander Janßen: Sein Team, die komplette Feuerwehr der Schüsterkesgemeinde, war die Nacht mit 40 bis 50 Leuten im Dauereinsatz. Das ging bis in den Vormittag des Samstag, denn die Straßen mussten von Sand und Dreck befreit werden. 80 Prozent der Keller seien wohl vollgelaufen, schätzt Janßen, der am Samstagvormittag noch im Einsatz war. Der Kanal hat das Wasser eben nicht abführen können und es drückte überall hoch, brachte zudem Schlick und Schlamm mit, der tags drauf noch die Straßen bedeckte. Blitzeinschläge hat die Feuerwehr nicht verzeichnet, auch Vieh war allem Anschein nach nicht gefährdet - jedenfalls nicht so, dass die Feuerwehr gerufen werden musste, erklärt Janßen.

 So hoch stand das Wasser im so genannten „Blauen Block“.

So hoch stand das Wasser im so genannten „Blauen Block“.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Eigentlich haben die Gewitter, die in der Nacht über dem Rheinland und dem Niederrhein tobten, den Kreis Kleve nur bedingt getroffen, erklärt die Kreisleitstelle des Kreises Kleve. Lediglich die schwere Gewitterzelle über Uedem, Keppeln und Kalkar brachte Hochwasser und vollgelaufene Keller. Menschen kamen nicht zu Schaden. In Neulouisendorf liefen die Wassermassen wie eine große Flut über die Straße udn die Gärten rund um das Gartenhäuschen, wie ein anderes Video zeigt. Um 21.55 rückte hier die Wehr das erste Mal raus: „Bis um 2.35 Uhr wurden 22 Einsätze abgearbeitet. Hierbei handelte es sich größtenteils um vollgelaufene Keller, Wohnungen und Straßen“, so die Kalkarer Feuerwehr. Die Einsatzschwerpunkte lagen in den Stadtteilen Neulouisendorf, Altkalkar und Kalkar. Zum Einsatz kamen der Löschzug Kalkar, die Löschgruppen Appeldorn und Wissel unter der Leitung von Brandinspektor Johannes Fehlemann. Insgesamt waren. 47 Feuerwehrleute im Einsatz.

 Das Dorf hält zusammen - alle sind auf den Beinen.

Das Dorf hält zusammen - alle sind auf den Beinen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Feuerwehr in Kleve musste vor allem wegen vom Gewitter ausgelösten Fehlalarmen ausrücken, es gab einzelne Wasserschäden wie in der Oberstadt am Forstweg, erklärt Feuerwehrsprecher Florian Pose. Sein Fazit der Nacht: „Das Unwetter ist an Kleve vorüber gegangen“. Das kann auch sein Nachbar von der Bedburg-Hauer Feuerwehr bestätigen: Keine besonderen Vorfälle vermeldet Bedburg-Haus Feuerwehrsprecher Michael Hendricks. Ein Einsatz in Louisendorf.

 Aufräumarbeiten am Tag danach.

Aufräumarbeiten am Tag danach.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Derweil gingen in Uedem die Aufräumarbeiten weiter. Man half sich, wo man konnte. In Keppeln war gefühlt das ganze Dorf unterwegs. „Das Wasser ist weg - aber jetzt ist die Straße voller Schlamm“, sagt Christian Breuer. Er hilft seinem Nachbarn, den Dreck von der Straße zu entfernen. Wie hoch der Schaden in Uedem und Kalkar ist, konnte Samstag noch nicht beziffert werden.

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