Petition Klever kämpfen für Radler-Gesetz

Kleve · Die Teilnehmer der hiesigen Kampagne „Kleve fährt Rad“ engagieren sich für die Unterschriften-Aktion der Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“. Ziel ist, in NRW ein Fahrradgesetz zu schaffen. Listen liegen in Fachgeschäften aus.

 Auch beim „Klever Fahrradprofi“ liegt die Unterschriftenliste aus. Mitarbeiter Jereon Koster zeigt die Petition, während eine Kundin sich einträgt.

Auch beim „Klever Fahrradprofi“ liegt die Unterschriftenliste aus. Mitarbeiter Jereon Koster zeigt die Petition, während eine Kundin sich einträgt.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Fahrradfahren ist gesund und gut für die Umwelt. Darin sind ich alle einig. Aber viele Menschen lassen sich vom Umstieg vom Auto aufs Rad abhalten, weil sie die Bedingungen ungünstig halten. Sie fühlen sich nicht sicher als Radler im Straßenverkehr oder finden keine geeigneten Strecken, auf denen sie ihre täglichen Wege schnell und bequem zurücklegen können. Um für bessere Bedingungen für Radler zu kämpfen, hat sich die Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“ gegründet. Unterstützung gibt es jetzt aus Kleve.

Die Kampagne „Kleve fährt Rad“ sammelt Unterschriften für die Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“. Die Initiatoren dieser Volksinitiative sind der Verein Radkomm, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) NRW und weitere etwa 100 Vereine, Verbände und Initiativen.

Ziele der Volksinitiative sind ein Fahrradgesetz für Nordrhein-Westfalen und bessere Bedingungen für den Radverkehr. Werden innerhalb eines Jahres 66.000 Unterschriften von wahlberechtigten Unterstützern gesammelt, muss sich der Landtag mit den Forderungen des Aktionsbündnisses, die im Internet unter www.aufbruch-fahrrad.de ausführlich beschrieben werden, befassen.

Der Klever Detlev Koken ist einer der Unterstützer der Kampagne „Kleve fährt Rad“. Er sagt: „Auch in Kleve wird der Autoverkehr immer mehr, Stress und Parkplatzmangel gehören zur Tagesordnung. Trotzdem steigen immer noch viele Menschen ins Auto, weil sie den Eindruck haben, nicht sicher und komfortabel Radfahren zu können.“

Etwa die Hälfte aller Autofahrten entfiele auf kurze Strecken, also auf Fahrten bis fünf Kilometer. „Genau diese Fahrten lassen sich problemlos mit dem Fahrrad zurücklegen. Wenn sich die Menschen auf dem Fahrrad sicher fühlen und die Infrastruktur in Form von guten und komfortablen Radwegen vorhanden ist, kann das Fahrrad ein Teil der Lösung sein“, betont Koken.

Die Unterschriftenbögen zur Unterstützung der Initiative „Aufbruch Fahrrad“ liegen bei Klever Fahrradläden aus. Wer beim Sammeln von Unterschriften helfen möchte oder ein Geschäft kennt, das Sammelstelle werden möchte, kann sich per E-Mail an kontakt@aufbruch-fahrrad.de, Stichwort Kleve, melden.

Auch bei der Klever Stadtverwaltung freut man sich, dass sich Klever für bessere Bedingungen für Radler engagieren. Sie hat sich ebenfalls auf die Fahnen geschrieben, den Klevern den Umstieg aufs Rad schmackhaft zu machen. Einbahnstraßen wurden für Fahrradfahrer geöffnet, Radwegebenutzungspflichten aufgehoben, Parkbuchten von der Straße auf Gehwege verlagert, Fahrradstraßen geschaffen. Ein aktuelles Projekt sind Abstellanlagen für Fahrräder. Verwaltung und Politik denken darüber nach, die Zeiten für Radfahren in der Fußgängerzone zu erweitern. Größtes Projekt ist sicherlich die Europaradbahn in Richtung Nimwegen. „Der Bau geht sehr gut voran“, sagt die städtische Radverkehrsbeauftragte Pascale van Koeverden. Im Sommer 2019 soll die Europaradbahn fertig sein.

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