Kleve Unternehmen: Kleve ist ein guter Standort

Kleve · Die Klever Unternehmerschaft ist mit der Kreisstadt als Standort sehr zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Befragung der Klever Wirtschaft durch die Hochschule Rhein-Waal und die Wirtschaftsförderung der Stadt. Hohe Lebensqualität.

 Gute Laune angesichts guter Ergebnisse: Dr. Joachim Rasch, Jürgen Rauer, Prof. Jakob Lempp, Theo Brauer und Kämmerer Willibrord Haas, von links.

Gute Laune angesichts guter Ergebnisse: Dr. Joachim Rasch, Jürgen Rauer, Prof. Jakob Lempp, Theo Brauer und Kämmerer Willibrord Haas, von links.

Foto: Gottfried Evers

Die gestern vorgelegte Standortanalyse von Wirtschaftsförderung Kleve und Hochschule Rhein-Waal ist drei Finger dick und stellt der Stadt ein durchweg gutes Zeugnis aus. Die im Rahmen der Analyse befragten Unternehmen waren sich einig, dass die Stadt Lohengrins mit einer hohen Lebensqualität, mit der Nähe zu den Niederlanden als Wirtschaftsraum, mit günstigen Lebenshaltungskosten und mit einem gesunden Branchenmix in den Industriegebieten wuchern kann.

Abgefragt wurden 54 Standortfaktoren, zu beurteilen war, wie wichtig die Unternehmen die jeweiligen Faktoren bewerten, wie zufrieden sie damit sind und was sie verbessern möchten, erläuterte Prof. Dr. Jakob Lempp von der Fakultät für Gesellschaft und Ökonomie die Untersuchung. Dazu wurden 384 Unternehmer angeschrieben, 212 antworten, 119 füllten den "sehr detaillierten und zeitintensiven" Fragenkatalog (so Lempp) komplett aus und konnten ausgewertet werden. Bei diesen 119 Unternehmen sind rund 7000 Mitarbeiter beschäftigt. Ein für Lempp besonderes Ergebnis dieser Befragung: "Je wichtiger ein Standortfaktor bewertet wurde, desto zufriedener waren die Unternehmen". So bewerten 80 Prozent der Befragten die Lebensqualität als wichtig, fast 70 Prozent waren damit auch sehr zufrieden. Stolz war Lempp auch, dass die Unternehmen die Hochschule als wichtig bewerten. Kleves Technischer Beigeordneter Joachim Rauer: "Wir sind auf einem guten Weg, der dem Trend entgegenläuft."

Den positiven Ergebnissen standen die "Herausforderungen" gegenüber. Ganz oben auf der Negativliste: die schlechte Anbindung an den Schienenverkehr. Als ausbaufähig wurde die Anbindung zur Autobahn bewertet. Suboptimal sind für die meisten die Freizeitangebote — hier vor allem die Gastronomie. Aufgeführt ist auch eine bessere Internetverbindung — aber wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, weiß: Hier wird schnelles Kabel gelegt. "Das Problem haben ist bald gelöst", sagte Bürgermeister Theo Brauer gestern. Auch bei den Anfragen von Gastronomen sei man auf einem guten Weg, unterstrich Brauer. Was die Verkehrsanbindung anbetrifft, hofft der Bürgermeister auf die Umsetzung der Ost-Tangente, mahnt die Querspange an und einen dreispurigen Ausbau zu den Autobahnen.

Problematisch für viele Unternehmen: hochqualifizierte Arbeitskräfte an den Niederrhein zu bekommen, die Kleve noch nicht kennen. Hier will Kleves Wirtschaftsförderer Dr. Joachim Rasch den Unternehmen Handreichungen mit den Daten Kleves zur Verfügung stellen. Unklar blieb gestern allein die Frage, wie die gute Kunde über Kleve in die Welt getragen werden kann.

(RP)
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