Die große Parkübersicht Hier darf geparkt werden

Kleve · Das Thema Parkplätze wird oft leidenschaftlich diskutiert. Unsere Übersicht aus den Städten und Gemeinden des Kleverlands zeigt: Die Situation ist relativ entspannt. Allerdings kann es schnell teuer werden.

 Markt Linde, Parkplatz, ev . Kirche

Markt Linde, Parkplatz, ev . Kirche

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Parken in Kleve - wohin? Lange wurde in Kleve diskutiert, debattiert, vorgestellt und verworfen. Und dann endlich, zu Zeiten von Bürgermeister Theo Brauer, gab’s ein Parkleitsystem für die Kreisstadt mit ihrer schwierigen Verkehrslage, den Parkplätzen unten und denen oben. Seit dieser Zeit leiten große Schilder mit in der Regel aktuellen Angaben zu den noch freien Plätzen nicht nur den rollenden Verkehr zu den Stellplätzen, sie zeigen auch, dass es in Kleve eigentlich genügend Parkraum gibt. Ob der allerdings immer an den richtigen Stellen ist, darüber scheiden sich die Geister. Vor allem die der Geschäftsleute.

Auf den 23 gebührenpflichtigen Parkplätzen stehen rund 1400 Stellflächen zur Verfügung und in zwei Parkhäusern nochmals 600. Weiterhin sind rund 480 Stellplätze mit Parkscheibenregelung vorhanden und nochmals rund 1000 freie Stellplätze, hat sich Jörg Boltersdorf, Sprecher der Stadt Kleve, die Mühe gemacht, auf RP-Anfrage das Parkplatzangebot für uns einmal zu sortieren. Die Gebühren für die Plätze sind unterschiedlich, sie liegen je nach Lage zwischen 70 Cent und einem Euro die Stunde. Ein Tagesticket kostet fünf Euro, ist aber nicht auf allen Plätzen zu bekommen. Inzwischen kann man in Kleve entweder die Münzen in die Parkuhren einwerfen oder „Pinnen“ also mit Karte bezahlen. 25 Parkautomaten gibt es in der Stadt.

 Wo früher Parkuhren zum Einsatz kamen, steht heute ein Parkautomat.

Wo früher Parkuhren zum Einsatz kamen, steht heute ein Parkautomat.

Foto: Marc Cattelaens

Die Parkgebühr für die verschiedenen Plätze beträgt, soweit nichts anderes bestimmt, für die ersten 20 Minuten 20 Cent, je weitere vier Minuten fünf Cent.

Die Gebühr für Minoritenplatz, Minoritenstraße, Hafenstraße, Stadthalle einschl. Lohstätte, Großer Markt, Reitbahn, Dr.-Will-Platz, Goldstraße beträgt für die ersten 20 Minuten 20 Cent, je weitere sechs Minuten zehn Cent.

Die Gebühr für Rathaus, Kleiner Markt, Hagsche Straße kostet je sechs Minuten zehn Cent. Eine Brötchentaste gibt es für Kleve nicht. Ein Anwohnerausweis kostet 50 Euro im Jahr und für Arbeitnehmer stehen bestimmte Parkplätze zur Verfügung, für die es ein Wochenticket für zehn Euro an sieben aufeinander folgenden Tagen gibt.

Im Parkhaus Mitte kostet es je angefangene 30 Minuten einen Euro, Dauerparker bezahlen 45 Euro (Mo-Fr) 50 Euro (Mo-Sa) 55 Euro (7 Tage) monatlich. Das Parkhaus Stechbahn kostet ein Euro je angefangene Stunde. Ab der vierten Stunde 50 Cent.

Wer vergisst, sein Ticket zu lösen, muss auf den von der Stadt kontrollierten Plätzen zehn Euro Buße bezahlen, danach für jede weitere halbe Stunde fünf Euro bis maximal 30 Euro. Abschleppen kostet 110 Euro. Kontrolliert wird das von sechs Teilzeit-Politessen und einem Ganztagsbeschäftigten, so Boltersdorf.

Jährlich nimmt die Stadt rund eine Million Euro durch Parkgebühren ein und 500.000 Euro durch Knöllchen.

In der Gemeinde Beburg-Hau gibt es zehn öffentliche Parkplätze. Parkgebühren werden nicht erhoben. Stattdessen darf man zwischen ein und zwei Stunden kostenlos parken. Wer die erlaubte Parkzeit überzieht oder erst gar keine Parkscheibe benutzt hat, muss laut Bußgeldkatalog zehn Euro zahlen. In der Gemeinde gibt es einen Park&Ride-Parkplatz, der liegt am Bahnhof. Einen Ordnungs- und Sicherheitsdienst unterhält die Gemeinde nicht, das übernehmen die Angestellten des Ordnungsamts. Wenn es dazu kommt, dass ein Auto abgeschleppt werden muss, wird es teuer. Aber auch das ist in Bedburg-Hau relativ, denn laut Gemeinde werden nicht mehr als 150 Euro fällig.

In Kranenburg sind die Strafen für falsch oder zu lange abgestellte Fahrzeuge moderat. An Große Straße und Marktplatz im Ortskern sind zwei Stunden mit Parkscheibe erlaubt. Wer hier 30 Minuten länger als erlaubt steht, zahlt zehn Euro. Über drei Stunden hinaus sind dann 30 Euro fällig. Deutlich teurer wird auch in Kranenburg das Parken im Halteverbot mit Behinderung geahndet. Bei über einer Stunde sind an diesen Stellen 35 Euro zu zahlen. Ebenso wie beim Abstellen des Fahrzeugs auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz. Wer seinen Pkw mit Behinderung eine Stunde oder länger auf Geh- und Radwegen mit Behinderung stehen lässt, muss 35 Euro überweisen.

Höhere Verwarngelder gibt es in Kranenburg nicht. Das Abstellen des Autos in einer der zahlreichen verkehrsberuhigten Zonen kostet zehn Euro. An der Frische-Arena gilt „frei Parken“. Auch weil die Mehrheit der Stellflächen im Besitz der Händler ist und die gemeindlichen ebenfalls ohne Einschränkung genutzt werden können.

Das ist die Parksituation in Kalkar: Parkplätze werden dort nur im Innenstadtbereich erfasst, in Summe kommt Kalkar auf 365 Parkplätze, die durch ein Parkleitsystem ausgeschildert werden. Parkgebühren werden nicht erhoben. Im historischen Stadtkern darf man maximal 1,5 Stunden parken. Wer keine Parkscheibe gestellt hat, zahlt 10 Euro, wenn die Parkscheibe abgelaufen ist, werden 10 bis 30 Euro fällig. Vier „Politessen“ sind auf 450-Euro-Basis im Einsatz. Die Einnahmen durch „Knöllchen“ belaufen sich pro Jahr auf rund 50.000 Euro.

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