Kleve Turbo-Internet: Das müssen Klever wissen

Kleve · Die Arbeiten an der Datenautobahn für Kleve gehen zügig voran. Mit etwas Glück sind schon vor Jahresende alle 22 000 Haushalte an die schnellen VDSL-Leitungen angeschlossen. Doch wer das Turbo-Internet will, muss selbst aktiv werden.

Im Februar dieses Jahres hatte die Telekom angekündigt, dass sie die Internetverbindungen in Kleve massiv ausbauen will. Konkret sollen alle 22000 Haushalte im gesamten Stadtgebiet mit der VDSL-Technik versorgt werden. Ab dem 1.1.2014, so die Ankündigung, können Kunden in allen Klever Ortsteilen mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Internet surfen. Die RP beantwortet dazu die wichtigsten Fragen.

Wird die Telekom den genannten Termin halten können?

Derzeit sieht es ganz danach aus. Wie Telekom-Sprecher André Hofmann jetzt unserer Zeitung erläuterte, gehen die Arbeiten zügig voran. "Wir sind voll im Terminplan", sagte Hofmann. Mit etwas Glück, so der Sprecher, könne die Telekom bereits vor Jahresende Vollzug melden.

Wer kommt denn in den Genuss des schnellen Internets der Telekom?

Wer die neue VDSL-Verbindung nutzen will, muss Kunde der Telekom werden. Wer von einem anderen Anbieter zur Telekom wechseln will, sollte Kündigungsfristen beachten. In der Regel laufen die Verträge über zwei Jahre und haben eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Allerdings bieten zahlreiche Anbieter ihren Kunden bereits jetzt schnelle Internetverbindungen in vielen Bereichen Kleves, so dass ein Wechsel unter Umständen nicht nötig ist.

Erhalten Telekom-Kunden automatisch die schnelle Verbindung?

Nein. Wer nichts unternimmt, behält seinen alten Tarif. Anders gesagt: Wer die maximal 50 Megabit pro Sekunde will, muss selbst aktiv werden und dies der Telekom mitteilen.

Muss dazu der bestehende Vertrag gekündigt werden?

Grundsätzlich ja. Laut Hofmann soll der Übergang in den neuen Vertrag aber problemlos und schnell vonstatten gehen. Dazu wird der bestehende Tarif einfach in einen neuen Tarif mit der schnellen Verbindung umgewandelt. Kündigungsfristen seien dabei in der Regel nicht zu beachten, denn, so Hoffmann, ein höherwertiger Tarif könne jederzeit gebucht werden.

Können die neuen Tarife jetzt schon gebucht werden?

Nein. Das liegt daran, dass die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind und die Telekom derzeit noch nicht sagen kann, welche Geschwindigkeiten an welchem Anschluss zur Verfügung stehen. Hofmann kündigte an, dass die Telekom rechtzeitig, auch über die Zeitung bekannt geben wird, wann die neuen Tarife buchbar sind.

Wird bald jeder mit schnellen 50 Megabit pro Sekunde surfen können?

Nein. Die Down- und Uploadraten sind unterschiedlich. Wer wie schnell im Netz surfen kann, hängt davon ab, wie weit der Kunde von einem Verteilerkasten entfernt wohnt. Die Telekom hatte angekündigt, 150 Verteilerkästen mit der schnellen VDLS-Technik ausstatten oder neu aufstellen zu wollen. Darüber hinaus will der Konzern 45 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegen. Ab den Verteilerkästen werden die Daten jedoch per Kupferkabel zu den Hausanschlüssen geleitet. Das macht die Verbindung langsamer, so dass vielleicht nur noch 40, 20 oder weniger Megabit pro Sekunde am Haus ankommen. Je näher man an einem Verteilerkasten wohnt, desto schneller surft man.

Sind noch höhere Geschwindigkeiten möglich?

Zunächst nicht. Die Telekom behält sich allerdings vor, die Kapazitäten irgendwann auf bis zu 100 MBit/s auszubauen, wenn das Interesse der Kunden an schnellen Verbindungen (dann wohl auch mit teuereren Tarifen) groß ist.

Was kostet das schnelle Internet?

Die Telekom verlangt derzeit genau 39,95 Euro für die "50 000er Leitung" inklusive Flatrate fürs Telefonieren.

Was müssen Internetnutzer noch beachten?

Nicht jeder Router (Internet-Empfangsgerät) kann die neuen, hohen Geschwindigkeiten verarbeiten. Eventuell muss das Gerät ausgetauscht werden. Dazu beraten die Internetanbieter und der Fachhandel.

(RP)
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