Kleve TÜV: Mehr als ein Drittel der Autos mit erheblichen Mängeln

KLEVE · Der durchschnittliche Pkw, der vor Ort in Kleve geprüft wurde, war 10,6 Jahre alt und hatte mehr als 133.000 Kilometer auf dem Tacho.

Mehr als 63 Prozent aller Autos, die im vergangenen Jahr an der TÜV-Station in Kleve die Hauptuntersuchung absolviert haben, bekamen sofort eine neue Plakette.    Foto: TÜV

Mehr als 63 Prozent aller Autos, die im vergangenen Jahr an der TÜV-Station in Kleve die Hauptuntersuchung absolviert haben, bekamen sofort eine neue Plakette. Foto: TÜV

Foto: Dieter Sieg

(RP) Der TÜV in Kleve hat nun den Bericht für das Jahr 2018 vorgelegt. Ergebnis: Mehr als 63 Prozent aller Autos, die im vergangenen Jahr an der TÜV-Station in Kleve die Hauptuntersuchung absolviert haben, bekamen sofort eine neue Plakette. Bei mehr als 47 Prozent fanden sich sogar gar keine Mängel am Wagen. Aber: 36,8 Prozent der Fahrzeuge hatten erhebliche Mängel. Sie mussten unverzüglich repariert werden, bevor nach einer Nachprüfung die TÜV-Plakette auf das hintere Kennzeichen geklebt werden konnte. Absolut verkehrsunsicher war ein Auto.

Und noch zwei Zahlen aus der Statistik, die jetzt veröffentlicht wurde: Der durchschnittliche Pkw, der hier vor Ort geprüft wurde, war 10,6 Jahre alt und hatte mehr als 133.000 Kilometer auf dem Tacho. Im gesamten Bereich des TÜV Nord sinkt die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln wieder nach einem leichten Anstieg im Vorjahr. Der insgesamt positive Trend ist in den Augen der Sachverständigen Beleg für die Wirksamkeit der Hauptuntersuchung. Dadurch würden die Autofahrer aufgefordert, sich um den guten technischen Zustand ihres Fahrzeugs zu kümmern – zum Nutzen für die Sicherheit auf unseren Straßen.

Heinz Willi van de Loo, der Leiter der TÜV-Station in Kleve, sagt: „Es ist gut, dass die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln wieder sinkt. Schließlich bauen die Hersteller in der Regel gute Autos und legen auch Wert auf Langzeitqualität.“ Die Fahrzeughalter wiederum seien angehalten, fällige Inspektionstermine auch wahrzunehmen. „Dann haben Fahrzeuge bei der Hauptuntersuchung weniger Mängel“, sagt van de Loo. „Vor Fahrtantritt sollte aber jeweils ein kurzer Check der Beleuchtungsanlage erfolgen.“

Dass nämlich die Beleuchtungsanlage mitunter stiefmütterlich behandelt werde, zeige auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt Licht und Elektrik in der Statistik wieder weit vorne. Und das, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage und deren Reparatur in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen sei. Allerdings ist die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich leicht gesunken. Daran hätten auch die Hersteller mit der Entwicklung von langlebiger Technik wie LED ihren Anteil, so der TÜV.

Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober unter anderem vom Kfz-Gewerbe und dem TÜV durchgeführt wird, dient auch dem Ziel, Beleuchtungsmängel an Fahrzeugen gerade vor der dunklen Jahreszeit abzustellen.

Insgesamt ergibt sich in der TÜV-Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen Licht und Elektrik, Achsen und Räder, Reifen, Umweltbelastung und Bremse.

Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen mit Schäden zeigen. Bei der ersten Hauptuntersuchung im Alter von drei Jahren finden sich bei 5,8 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es schon 10 Prozent. Nach sieben Jahre liegt die Quote bei 16, 3 Prozent. Als Elfjährige schließlich weisen 29,0 Prozent der Autos erhebliche Mängel auf und müssen in die Werkstatt.

Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt jetzt bei den Dreijährigen bei 48.487 Kilometern und bei den Elfjährigen bei 131.696 Kilometern auf dem Tacho.

Den TÜV-Report, der typspezifische Fahrzeugmängel dezidiert auflistet und damit zu einem Ratgeber beim Gebrauchtwagenkauf werden kann, gibt es an jeder TÜV-Station und im Zeitschriftenhandel zu kaufen. Er kostet 4,90 Euro.

(RP)
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