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Kalkar "TÜV" für Kalkars Mühle - zur Sicherheit

Kalkar · Am Pfingstmontag ist wieder Mühlentag. Neben anderen im Kreis Kleve nimmt daran auch Kalkar Holländermühle teil. Führungen, Würstchen und Waffeln, aber kein Mehl zum Brotbacken. Ab Windstärke 3 geht's rund.

 Die Fachleute der Mühlenbau-Firma aus Afferden haben "die Flügel durchgeholt" und auf Schäden untersucht.

Die Fachleute der Mühlenbau-Firma aus Afferden haben "die Flügel durchgeholt" und auf Schäden untersucht.

Foto: Evers

Mühlen-Fans muss man es kaum in Erinnerung bringen, alle anderen könnten sich den Termin vormerken, um sich faszinieren zu lassen: Pfingstmontag ist traditionell Deutscher Mühlentag, am 16. Mai findet er bereits zum 23. Mal statt. Auch aus dem Kreis Kleve sind wieder mehrere der historischen "Kraftwerke" dabei - in Elten, Kranenburg, Donsbrüggen, Rees und Kalkar. Letztere, die Mühle am Hanselaerer Tor, wurde gerade erst technisch überarbeitet. "Etwa alle zehn Jahre unterziehen wir unsere Mühle einer Sicherheitsüberprüfung, einer Art Mühlen-TÜV", erklärt der ehrenamtliche Müller Gerd Hage. Wer das eindrucksvolle Bauwerk zu Pfingsten oder an einem anderen Wochenende besucht, kann sicher sein, dass die Flügel fest sitzen.

Zwei Fachleute aus dem niederländischen Afferden haben sich der Sache angenommen. Ihre Aufgabe bestand darin, "die Flügel durchzuholen", was bedeutet, die eisernen Ruten, die im Wellkopf verkeilt sind, zu lösen, ein Stück herauszuschieben und zu inspizieren. Was aus Metall ist, kann rosten, muss also in Abständen abgeschliffen und neu gestrichen werden.

Natürlich werfen die Fachleute dabei auch einen Blick auf Vorheck, Gatter und Segel der Holländermühle. Im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit stehen jedoch die Flügel am drehbaren Mühlenkopf. Drehbar, weil der Müller die Flügel natürlich in den Wind stellen muss, damit die Kraft des Luftzugs aufgenommen und umgeleitet werden kann.

Die Mühlenbauer arbeiten Tag für Tag in schwindelerregender Höhe und kennen zahlreiche Mühlen im Grenzgebiet aus nächster Nähe. Auf deutscher Seite haben sie schon in Sonsbeck, Walbeck und Twisteden gearbeitet, natürlich auch in der Stadt Kalkar.

Anders als die meisten niederländischen Mühlen sind die am Niederrhein meist nicht mehr funktionstüchtig - wozu auch, aus hygienischen und lebensmitteltechnischen Gründen darf das Mehl, das in den historischen Mühlen gemahlen wird oder würde nicht mehr zu Brot verbacken werden. Sehr oft wird es deshalb zu Tierfutter verarbeitet. Denn die Technik an die heutigen Vorgaben anzupassen wäre sehr aufwendig - auch finanziell.

Wenn der Wind am Pfingstmontag ausreicht (Stärke 3 muss es schon sein), wird Kalkars Mühle sich von vormittags bis zum späten Nachmittag drehen. Und gemahlen wird auch, für die Tiere, wie gesagt. "Vermahlen werden Weizen, Mai und Gerste, kein Roggen", erklärt Hage. Im Hof wird am Mühlentag ein kleiner Markt aufgebaut, es werden Bratwurst und Waffeln angeboten. "Dazu hat natürlich das Brauhaus Kalkarer Mühle geöffnet", sagt der Hobby-Müller.

Wer eine kleine Mühlenführung wünscht, wird (nicht nur am 16. Mai) durch die verschiedenen Etagen des Gebäudes geführt und muss dabei auch einige steile Stiegen erklimmen. Oben sind Kammrad, Königswelle, Aufzüge und Mahlgänge eingebaut, darunter liegt der Mehlsöller, wo früher die Säcke befüllt wurden. 27 Meter hoch ist die Holländermühle und hat einen unteren Umfang von knapp 35 Metern. In 13 Metern Höhe läuft eine Galerie rundum - ein guter Platz, um seine Blicke über Kalkar schweifen zu lassen.

Von der Galerie aus wird auch die Haube mit den Flügeln in den Wind gedreht. Die zweite und dritte Etage nutzen Kalkars Gilden und Bruderschaften für Präsentationen.

Bei Interesse an einer Ausbildung zum ehrenamtlichen Müller gibt der Mühlenverein Auskunft.

(RP)
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