Kalkar Träger der Ehrennadel der Stadt Kalkar

Kalkar · Der Notar Dr. Rudolf Gewaltig ist 82-jährig in der Nicolaistadt gestorben.

Kalkar, die Stadt des Mittelalters. Die Stadt der beispielhaft sanierten Stufengiebelhäuser rund um den mittelalterlichen Markt mit dem charakteristischen Rathaus, das durch den Klever Baumeister Johann Wyrenberg 1446 vollendet wurde. Dass die Stadt so ist, wie sie ist, verdankt sie einer Reihe von Bürgern, die sich vor allem im Verein der Freunde Kalkars für die Sanierung und Erhaltung im historisch-kulturellen Sinn stark machten.

Einer dieser Bürger war Dr. Rudolf Gewaltig. Der Notar setzte sich über Jahrzehnte hinweg wortstark, in der Sache oft hart, aber immer im Sinne einer historisch und kulturellen Stadtentwicklung für Kalkar ein, ohne die öffentliche Auseinandersetzung zu scheuen. Er scheute sich auch nicht, über einen möglichen, zu schnellen Kompromiss hinweg fundiert für die Sache zu streiten.

Jetzt hat Kalkar diese wichtige Stimme verloren. Dr. Rudolf Gewaltig starb 82-Jährig in der Nicolaistadt. Seit 1970 war Gewaltig Mitglied des 1947 gegründeten Vereins der Freunde Kalkars, er war Träger der Ehrennadel der Stadt. "Besonders lag ihm die Erhaltung des Kulturerbes in der Stadt am Herzen und in diesem Sinne prägte er auch das Bewusstsein der Bürger", erinnert sich Karl-Ludwig van Dornick als Vorsitzender der Freunde Kalkars an der Weggefährten. Er habe stets sein umfangreiches Wissen, sein Netzwerk (wie man heute sagen würde, so van Dornick) zum Wohle des Vereins und seiner Aufgaben eingebracht. Auch im Gestaltungsbeirat der Stadt, der darauf achtet, dass die architektonischen Wünsche der Bauwilligen ins Stadtbild passen, habe er stets eine dezidierte Meinung gehabt. Gewaltig hat mit dem Landschaftsverband Rheinland kooperiert und nennenswerte Mittel in die Stadt geholt, erinnert sich der ehemalige Bürgermeister. Der Notar war darüber hinaus Mitglied der Hanse-Gilde und engagierte sich für den Aufbau einer Basilika in der alten Hansestadt Nowgorod. In Kalkar setzte er sich zuletzt für den Erhalt des Dominikaner Bongert ein. Das ist die Fläche, auf der einst das Kloster mit der Dominikanerkirche stand. Große Teile der Klostermauer sind heute noch erhalten. Ein Platz, der so gewahrt werden sollte.

Für den Verstorbenen wird am heutigen Donnerstag, 1. Oktober, um 18 Uhr in der Kirche St. Nicolai gebetet, die Beerdigung ist am Freitag, 2. Oktober, 14 Uhr auf dem Friedhof in Kalkar, anschließend ist das Seelenamt in St. Nicolai.

(mgr)
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