Kleve Tourismus boomt: 832 430 Gäste im Kreis
Kleve · Der Flughafen in Weeze, die Hochschule in Kleve und die sich ständig weiter entwickelnde Hotel-Landschaft in der Region sind Motor der positiven Entwicklung. Zudem wirbt der Kreis auf zahlreichen Messen wie der Berliner ITB.
Noch hat Information und Technik NRW, das frühere Landesamt für Statistik mit Sitz in Düsseldorf, die jüngsten Meldungen der niederrheinischen Übernachtungsbetriebe nicht vollends ausgewertet. Doch bereits mit den Zahlen vom November 2012 steht fest: Der Kreis Kleve wird auch für das abgelaufene Kalenderjahr eine weitere Steigerung der Übernachtungen präsentieren können.
832 430 Mal sind die Niederrhein-Gäste per November auf Kissen irgendwo zwischen Kranenburg im Norden und Rheurdt, Kerken, Straelen und Wachtendonk im Süden eingeschlafen. Das sind für die ersten elf Monate des alten Jahres beachtliche 5,3 Prozent Zuwachs.
"Eine beeindruckende Entwicklung", freut sich die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve über den erneuten Zugewinn und vernachlässigt nicht, die werblichen Anstrengungen der Touristiker in den 16 Städten und Gemeinden und der Niederrhein Tourismus GmbH mit Sitz in Viersen herauszustellen. "Das ineinandergreifende Drei-Stufen-Modell ist neben vielen weiteren Faktoren Teil dieses Erfolges", meint Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers.
Dazu zählen der Flughafen in Weeze als Motor, die neue Hochschule Rhein-Waal in Kleve mit ihren internationalen Gästen, aber auch eine seit langem stetig besser werdende Hotel-Landschaft in der Region. Erkennbar seien Fortschritte an Standorten wie Geldern, Goch, Kalkar, Kevelaer, Kranenburg, Rees, Straelen, und Weeze gemacht worden. Und auch diese seien Teil der Entwicklung.
Schon heute freue man sich auf die Fertigstellung des neuen, noch im Bau befindlichen Hotels Rilano in Kleve, mit der die Kreis-WfG eine weitere Verbesserung des Zahlenwerks "um eine deutlich fünfstellige Zahl" erwartet.
Dass sich neue Angebote manchmal in einer besonderen Nische entwickeln könnten, dafür nannte die Kreis-WfG das Nierswalder Landhaus als Beispiel. Im Herzen von Goch-Nierswalde haben die Eheleute Sigrid und Richard Dittrich als Betreiber des Geheimtipps das gegenüberliegende Gästehaus "Alte Schule" geschaffen. In angenehmer Atmosphäre ist es dort neuerdings möglich, in Räumen zu nächtigen, in denen einst die Nierswalder Dorfjugend fürs Leben lernte. Selbst ein stattlicher Tagungsraum für 25 Personen — deutlich erinnernd an das ehemalige Klassenzimmer — ist vorhanden.
Damit die Betten der Region auf wachsende Aufmerksamkeit stoßen, dafür lassen sich die Touristiker eine Menge einfallen. Das Werben um Gäste auf den touristischen Fachmessen wie der CMT in Stuttgart, wo sich vieles um das Niederrhein-Thema "Radwandern" dreht, der Reise und Camping in Essen oder der ITB in Berlin gehören seit Jahren zum Programm des Niederrhein-Tourismus und der angeschlossenen Regionen. Hinzu kommen diverse Roadshows, bei denen Tausenden von Passanten die farbenfrohen Prospekte von der Blauen Lagune in Wachtendonk, von der Erlebnisoase Irrland in Kevelaer, der Weißen Flotte zwischen Emmerich und Rees oder dem Wunderland Kalkar in die Hände gedrückt werden.
Aktuell bereiten sich die Touristiker kreisweit auf die Niederrheinische Tourismus- und Freizeitmesse vor, die am 23. und 24. Februar in die neue Messehalle des Wunderland Kalkar lockt — ein Standort, der selbst in jedem Jahr deutlich mehr als 100 000 Übernachtungen schafft. Zwischendrin laden die Touristiker von Kreis-WfG, von Städten und Gemeinden dann alle Busreise-Veranstalter noch zum anstehenden dritten Busunternehmertag Kreis Kleve. Gut 100 Teilnehmer erwarten die Organisatoren für den 15. und 16. März — schon heute stehen wichtige Multiplikatoren und Entscheider aus Bad Ems, aus Gummersbach, aus dem niederländischen Noordwijk, aber auch aus dem belgischen Balen, Schilde und Sint-Truiden auf der Meldeliste.