Kleve "Toulouse tobacco" heißt der Stein für das Klever Rathaus

Kleve · Die Frage nach dem Klinker für das Rathaus in Kleve ist gelöst: Der Rat entschied mit großer Mehrheit für den Klinker Toulouse-tobacco, einem braunroten Stein in einem flachen Format. Er ist fünf Zentimeter hoch und 29 Zentimeter lang. Das Haupthaus des Rathauses und der Kopfbau bekommen einen glatten Klinker, der Anbau mit dem Ratssaal einen Stein mit einer rauen Oberfläche.

Zur Alternative stand ein Klinker im gleichen Format in der Farbe Bordeaux blau bunt. 22 Ratsmitglieder entschieden sich für Toulouse, zwei für Bordeaux, 18 enthielten sich. "Weißer Rauch ist festzustellen", sagte Bürgermeister Theo Brauer. Zuvor hatte Andreas Kühn von der planenden Kölner Astoc-Architekten den Rathausbau vorgestellt: Der Neubau wird verklinkert, das "Brunnenhaus", das Josefshaus und der alte Teil des Rathauses bleiben weiß. Der Ratssaal im Anbau bekommt große Fenster wie der Wissensspeicher der Hochschule, die bei Astoc-Architekten "Broschenfenster" heißen. Innen kann man sich auf die niedrigen Fensterbänke in Sitzhöhe setzen. Fast weiße Aluminiumrahmen heben die großen Fenster aus der Fassade heraus. Diese dicken Rahmen in der gleichen Farbe sollen auch den Eingang des Rathauses prägen.

Sonst sollen Fenster mit farblich gedeckten Rahmen eingebaut werden. Architekt Kühn, der die Farbe Tobacco empfahl, möchte, dass sich das Rathauses absetze und "Ruhe und Kraft und Souveränität" ausstrahle. Nach dem Architektenvortrag ging's für den Rat vor die Tür der Stadthalle, wo die Klinkerbeispiele in der Sonne warteten. In der Diskussion versicherte Kühn auf Nachfrage von Christian Nitsch (SPD), dass das Haus Passivhausstandard erreiche. Kleves Technischer Beigeordneter Rauer bestätigte auf Nachfrage von SPD-Fraktionschefin Petra Tekath, dass beide Klinker mit dem Denkmalschutz abgestimmt sind. CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing verwies auf die Klinkertradition in Kleve: Viele Bauten, vor allem öffentliche, seien verklinkert: "Wir verstoßen nicht gegen irgendeinen Geist einer weißen Stadt", reagierte er auf den Vorwurf von Ministerin Barbara Hendricks (SPD), Kleve sei eine weiße Stadt. Fabian Merges OK) bemängelte das Verfahren. Daniel Rütter (FDP) freute sich, dass man die Entscheidung endlich vom Tisch habe. Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne) erklärte Grünen-Probleme mit dem Klinker an sich, und stimmte für Toulouse.

(RP)
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